Mittlerweile habe ich mit Evita schon ein wenig weiter gearbeitet am Schweiß. Zuerst habe ich die Fährte länger gemacht und auch einen zweiten Winkel eingebaut
und dann haben wir auch schon die erste Fährte erst nach 4 Stunden gearbeitet. Das lief ehrlich gesagt nicht so gut. Am Sonntag hatten wir dann wieder Jagdhundekurse. Dieses Mal wurde uns alles über die Schweißfährte erzählt. Was braucht man für ein Equipment, worauf muss man achten, wie läuft das in der Prüfung ab usw. Am Abend vorher hatten unsere Ausbilder eine Fährte getropft und diese Fährte wurde unter uns ausgelost. Das Los bekam jemand, der auch noch nie eine Fährte gelaufen ist. Sowohl sie, als auch der Hund waren absolut neu. Wir sind dann alle zum "Anschuss" und dort wurde noch ein wenig erklärt, bevor die beiden dann los sind. Pünktlich dazu begann es anständig zu regnen. Auch in der Nacht hatte es schon ordentlich gewittert und von der Fährte war natürlich absolut nichts mehr zu sehen. Wir anderen durften dann hinterher gehen in einigem Abstand.
Ich habe mich mit Evita ganz nach vorne gesetzt, weil ich gerne wollte dass sie die Fährte auch arbeitet. Und das tat sie! Nase runter und ab ging die Post. Das ganze über echt unwegsame Strecke durch den Wald. Manchmal war sie ein wenig unsicher, aber dann war sie wieder drauf und zog mich ordentlich durch die Gegend. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, nachdem die 4-Stunden-Fährte so schlecht war. Vielleicht war ihr das auch nicht schwer genug. Das war anscheinend sehr anstrengend, denn Evita hat hinterher wie ein Stein geschlafen.
Weil das am Sonntag so gut lief, habe ich beschlossen das wir ab jetzt nur noch Übernachtfährten machen und genau deshalb habe ich heute Abend noch eine Fährte für sie getropft. 480 Meter lang und sie wird 16 Stunden stehen, bevor ich mit ihr dorthin fahren kann. Ich bin gespannt wie sie das meistern wird. Ich bin gespannt.
Hier ans Ende lege ich dann morgen bevor es los geht noch das Fell. Ich hatte Angst es heute Abend schon hin zu legen. Mir ist ja bereits ein Balg "gestohlen" worden während ich mich nur kurz entfernt hatte.
Vor ein paar Tagen habe ich begonnen Evita auf Schweiß einzuarbeiten. Ich habe Rinderschweiß aufgetaut alles zusammengesucht für unsere erste Unterrichtseinheit. Zuerst schauen aus welcher Richtung der Wind kommt. Das mache ich mit Hilfe von Seifenblasen. Die sind viel genauer als das Babypuder das ich bisher immer benutzt habe, denn die Seifenblasen werden weiter getragen. Dann habe ich mir einen Startpunkt ausgesucht und dort ein Fähnchen gesteckt. Ordentlich das Gras platt getreten, Rinderschweiß verspritzt und ein paar Leckerchen hinzugefügt. Und dann ging es auch schon los. Einen Punkt in der Ferne fixiert und versucht möglichst gerade mit Rückenwind zu gehen, während ich ordentlich Schweiß und Leckerchen verteilt habe.
Unsere erste Fährte war nicht sehr lang, dafür gab es jede Menge Leckerchen darin zu finden. Und Evita fand das auch richtig gut. Trotzdem hat sie einen Großteil der Leckerchen einfach überlaufen. Aber zuerst einmal musste sie natürlich ihr "Arbeitsgeschirr" anziehen. Dann die Schleppleine dran, die ich ihr zum besseren ausbremsen noch hinten um die Taille geschlungen habe. Schließlich soll sie von Anfang an lernen dass sie langsam und ordentlich arbeiten soll. Dann sind wir Richtung Startpunkt gegangen und ich habe Evita in einigen Metern Entfernung abgelegt. Während sie liegen muss, untersuche ich den Anschuss. Das ist unser Startritual, bzw. wird es das. Nach einiger Zeit habe ich Evita mit Namen zu mir gerufen und ihr den Anschuss gezeigt. Huiiii! Da liegen ja Leckerchen einfach so auf dem Boden verstreut! Während Evita gefressen hat, bin ich aufgestanden und habe mir die Leine um das Handgelenkt geschlungen. Noch soll sie nicht an langer Leine laufen.
Ganz von allein ist sie dann los gelaufen, zuvor und auch zwischendrin wenn ich sie wieder auf die Fährte gesetzt habe, gab es unser Kommando "Verwund". Offiziell nimmt man in Jägerkreisen wohl "Such Verwund", ich bin aber für minimalistische Signale und nehme deswegen nur "Verwund". Am Ziel angekommen gab es wieder mehrere Leckerchen und eine Menge Schweiß. Ein kleines Stück dahinter das "verwundete Wild". In unserem Fall erst einmal ein Hasendummy. Später wird dort eine Rehdecke, bzw ein Stück davon liegen. Aber für den Anfang tut es das Hasendummy.
Die erste Schweißfährte hat Evita recht gut gearbeitet. Danach durfte Niffi diese noch einmal nacharbeiten. Ich habe mir gedacht dass es nicht schadet, wenn sie die auch läuft. Später, wenn Evita besser weiß was sie tun soll und die Fährten länger liegen, werde ich auch für Niffi eine extra Fährte machen. Die zweite Fährte zwei Tage später habe ich mit weniger Leckerchen und doppelt so lang gemacht. Hier hat Evita sich nur für die Leckerchen am Anfang und am Ende interessiert. Und so habe ich beschlossen, dass es in der Mitte nun auch keine mehr gibt.
Heute sind wir dann für unsere erste, leckerchenfreie und vor allem längere Fährte (113 Meter) ins Revier gefahren und haben uns eine geeignete Wiese gesucht. Dieses mal war auch ein erster Winkel dabei. Da wir nicht so viel Wald im Revier haben, spare ich mir den für später auf. Nase einsetzen und das Ritual kann man auch auf der Wiese lernen. Hier der "Anschuss" mit ordentlich Leckerchen und der Fahne.
Evita muss liegen bleiben und wird von mir, nachdem ich den Anschuss untersucht habe, gerufen. Bevor es soweit war, musste ich sie allerdings 3 x wieder hinlegen. Aber Ordnung muss sein und sie muss von Anfang an lernen, dass sie liegenbleiben muss bis ich sie zu mir rufe.
Evita ist am Winkel angekommen und findet auch die richtige Richtung nach einiger Zeit.
Niffi muss natürlich ebenfalls liegen bis ich sie zum Anschuss rufe. Sie hält sich nicht lange auf, frisst schnell alle Leckerchen und los geht es.
Man sieht das Niffi schön die Nase unten hat und ein wenig bögelt um mit Rückenwind die Fährte zu verfolgen. Auch sie findet den Winkel. Diesen habe ich für mich mit Flatterband markiert, das die Hund erst sehen können wenn sie da sind.
Niffi war ja im Dezember läufig und hat dann im März noch einmal begonnen als Evita läufig wurde. Soweit alles normal, außer dass sie beide Male keinen Eisprung hatte. Aber diese Läufigkeit zog sich und zog sich und zog sich .....
Deswegen war ich am letzten Freitag mit ihr zum Ultraschall im Tiergesundheitszentrum Bremer Schweiz nähe Schwanewede um das abklären zu lassen. Nach einer gründlichen Ultraschalluntersuchung des gesamten Bauchraumes und einer Blutentnahme stellte sich heraus dass da was war. Die Vermutung: Ovarialtumor, könnte aber auch eine Zyste sein. Vielleicht. Empfehlung: CT oder wenn ich das nicht möchte wenigstens eine Röntgenuntersuchung der Lunge um zu schauen ob sich Metastasen finden.
Dienstag morgen hatten wir dann einen Termin bei unserer Tierärztin. Niffi war so aufgeregt, dass die ersten beiden Aufnahmen nicht viel erbracht haben. Die musste ich dann auch nicht zahlen. Die beiden nächsten Aufnahmen waren dann gut und ergaben KEINE Metastasen. Dafür aber ein etwas zu großes Herz.
In der Besprechung habe ich dann noch darum gebeten, dass Niffi etwas bekommt damit die Blutung - sind nur wenige Tropfen wässriges Blut - und der gute Geruch für die Rüden vielleicht zurück geht. Deswegen wurde sie auch noch nach traditioneller Chinesischer Medizin untersucht. Und diese Untersuchung deutete zusammen mit dem Röntgenbefund eher auf Zyste hin als auf etwas anderes. Genau wissen wir das natürlich erst wenn sie kastriert wird. Das ist nämlich leider trotzdem notwendig. Allerdings sollte ich vor der Kastration noch das Herz schallen lassen wegen der Vergrößerung.
Von unserem Tierarzt aus bin ich gleich drei Kilometer weiter gefahren zu einer neuen Tierärztin, die gerade erst am 1. April geöffnet hat und die ich schon lange kenne. Sie hat sich auf Herzultraschall spezialisiert und gerade erst noch eine zusätzliche Ausbildung darin gemacht. Wir hatten Glück und bekamen gleich für den folgenden Tag einen Termin. Wir mussten einige Zeit warten und haben uns solange das chicke Behandlungszimmer gründlich angeschaut.
Diese gründliche Herzultraschall-Untersuchung hat zum Glück auch nichts ergeben und so steht einer zügigen Kastration nichts im Wege. Wegen des Feiertages und des Brückentages kann ich meine Tierärztin erst am Montag wieder erreichen. Dann werden wir einen zeitnahen Termin abmachen. Damit ruht die Zucht für die nächste Zeit erst einmal. Aber das Wohlbefinden der Hunde geht natürlich vor.
Heute hatten wir die letzte Stunde im zweiten Hundeführerlehrgang in der Jagdhundeschule. Das Wetter war etwas bescheiden, denn es regnete die ganze Zeit über.
Wir durften alle noch einmal zeigen wie weit unsere Hunde sind. Dazu standen wir alle in einer Reihe und immer einer ist vortreten und hat seinen Apportiergegenstand ausgelegt und vom Hund holen lassen. Danach gab es dann eine kleine Besprechung was gut war und woran noch gearbeitet werden muss. Als wir dann alle zwei Mal durch waren, haben wir uns noch einmal in die andere Richtung aufgestellt und es wurden zwei Schüsse abgegeben. Ich habe das gleich dazu genutzt für Evita nach dem Schuss ein Dummy zu werfen und es sie holen zu lassen, damit sie die Verknüpfung Schuss = Dummy schon mal lernt. Das ist alleine immer etwas schwierig.
Zum Schluss haben wir noch eine Runde liegen bleiben geübt, während wir Menschen ein Alster getrunken haben. Das hat Evita richtig gut gemacht. Sie ist tatsächlich die ganze Zeit lang liegen geblieben!
Happy Birthday zu deinem ersten Geburtstag du kleiner Wirbelwind. Deinen fünf Brüdern und dir wünschen wir alles Gute für euer weiteres Leben. Kaum zu glauben dass schon wieder ein Jahr rum ist. Es ist viel passiert in diesem Jahr und du hast viel gelernt. Ich freue mich schon darauf das was wir bereits aufgebaut haben weiter zu vertiefen.
Gestern waren wir endlich mal wieder in der Jagdhundeschule. Die letzten drei Wochen fiel der Unterricht wegen Ostern usw. aus. Ich habe die Zeit aber genutzt um mit Evita weiter am festhalten des Dummys zu arbeiten. Und mittlerweile macht sie das auch richtig gut. Nur sitzen mit Dummy im Maul klappt noch immer nicht wirklich. Sie bemüht sich aber es hin zu bekommen. Es scheint aber irgendeinen geheimen Mechanismus zu geben, der dafür sorgt das das Maul aufgeht und das Dummy heraus fällt, sobald der Hintern den Boden berührt. 😂 Immerhin hampelt die Maus nicht mehr so um mich herum. Ich habe dann während der Wartezeit, bis wir dran waren fünf Meter an der Schleppleine zu apportieren, mit Evita weiter geübt und versucht dabei ein paar Fotos zu machen. Gar nicht so einfach, aber ein paar sind mir dann doch geglückt.
Evita bemüht sich mir das Dummy immer in die Hand zu geben. Manchmal fällt es noch runter, aber die meiste Zeit bekomme ich es gut von ihr abgegeben. Während der Wartezeit:
Die kaputte Nase ist schon gut abgeheilt, aber sie blitzt noch ordentlich rosa.
Heute war ich dann kurz mit ihr los und habe ein paar Sachen mit ihr gemacht. Zuerst der Stopppfiff mit Ballbelohnung auf dem Spaziergang. Danach dann Stopppfiff und nach rechts und links zum zuvor ausgelegten Dummy geschickt. Das hat sie richtig gut gemacht und ist auch brav sitzen geblieben bis sie das Kommando bekommen hat. Zum Schluss gab es noch den Stopppfiff direkt vor mir und dann Ballbelohnung. Dann Sitzkommando, Dummy angeboten usw. Ging nicht wirklich gut. Also Sitzkommando, Dummy ins Maul getan, Hand kurz drunter gehalten, dann vorsichtig weggenommen und gelobt. Wow! Das Dummy ist richtig lange im Fang geblieben! Und das obwohl der Hintern auf dem Boden geblieben ist. Zur Belohnung gab es den Ball. Noch einmal widerholt und dann war Schluss. Ich bin gespannt ob sie das dann die nächsten Tage von allein kann.
Evita muss ja nun lernen das Dummy ruhig zu nehmen und solange festzuhalten, bis ich es ihr wieder abnehme. Das hat jetzt auch schon ganz gut geklappt. Allerdings hampelt sie immer noch damit vor mir rum. Und so habe ich versucht sie erst hinzusetzen und dann das Dummy zu geben. Das klappte so Semigut, weshalb ich auf die Idee gekommen bin sie auf den Bottich zu setzen. Ach herje, war das ein Theater! 😂😂😂 Zuerst musste ich sie davon überzeugen auf den Bottich zu springen, dann sich da drauf auch noch zu setzen. Das war gar nicht so einfach mit ihren langen Beinen. Ständig rutschte sie mit einem Bein runter. Aber irgendwann haben wir es geschafft und die Kleine saß stabil.
Dann habe ich ihr versucht das Dummy ins Maul zu geben. Nö! Nehm ich nicht! Schnüüs auf, Dummy rein, Evita runter "gefallen". Keine Chance, Dummy halten und auf dem Bottich sitzen ging nicht. Sie war dann so verunsichert, dass sie das Dummy erst einmal überhaupt nicht mehr nehmen wollte. 😱 Sie durfte dann einen Moment einfach so laufen und dann habe ich sie wieder aufgefordert das Dummy zu nehmen, während die Füße auf dem Gras standen. Das ging dann zum Glück wieder. Wir werden dann mal weiter daran üben. Irgendwann wird das schon klappen.
Die arme kleine Evita hat sich gestern die Schnüüüs aufgeschrappt. Keine Ahnung wie sie das hin bekommen hat. Plötzlich war es da. Sieht auch schlimmer aus als es ist. Da ist bereits eine Haut drüber, aber es schimmert rot und man kann es nicht übersehen.