Montag, 30. September 2024

Welpen, Tag 135

 In den letzten zwei Wochen ist viel geschehen. Mein Mann musste einige Tage im Krankenhaus verbringen, und ich war alleine mit den Hunden und allem, was dazu gehört. Deshalb musste ich den Blog pausieren. Manchmal muss etwas zurückstehen - aber die Hunde sicher nicht. Espen, Even und Evita waren bei mir, als wir meinen Mann ins Krankenhaus brachten und einige Tage später wieder abholten. Jede Fahrt dauerte drei Stunden, inklusive der Fährüberfahrt, und sie haben sich hervorragend verhalten. Autofahren liegt ihnen einfach im Blut.

Während eines Ausflugs in die Untere Bürger in Bremerhaven war es sehr laut, da überall Bauarbeiten stattfanden. Espen hatte die Gelegenheit, unser Auto gemeinsam mit mir aus dem Parkhaus zu holen.

Even



Espen




Am 17. September bekam Espen Besuch, und einige Tage später kehrte der Besucher zum Kuscheln und zur weiteren Besprechung zurück. Dabei gab es jede Menge Kuscheleinheiten, die er in vollen Zügen genossen hat. Vor zwei Tagen zog Espen dann in sein neues Zuhause um und hat sich gut eingelebt.




Even hatte letzte Woche Besuch und am Freitag kam seine neue Familie noch einmal vorbei. Er wird uns am Donnerstag verlassen, um in sein neues Zuhause umzuziehen. Ich lasse die beiden mit gemischten Gefühlen gehen: mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Obwohl sie viel Arbeit bedeuten und ich sie manchmal verfluche, habe ich sie doch sehr liebgewonnen und eine enge Bindung zu ihnen aufgebaut. Jedem Züchter ist jedoch bewusst, dass er nicht alle Welpen behalten kann, da dies den Tieren nicht gerecht würde. Abends lagen sie immer bei mir und wir kuschelten zusammen oder sie an meiner Seite.


Jetzt, da Espen nicht mehr da ist und nur Even und Evita übrig sind, bleibt der Welpenauslauf geschlossen. Sie schlafen nur nachts dort; tagsüber sind sie mit dem Rudel unterwegs. Zwei Welpen harmonieren gut miteinander, drei sind zu viel. Deshalb hatte ich Evita von den Rüden getrennt. Sie lernen jetzt, morgens und tagsüber durch einige Türen zu gehen, bevor sie ihre Notdurft verrichten. Sie lernen auch, dass man nicht den ganzen Tag über spielen kann, denn das ist im Haus nicht gestattet, was Dottie sehr klar macht. Evita ist diejenige, die am meisten Ärger von ihr bekommt. Das Futter wird jetzt auch gemeinsam mit dem Rudel eingenommen, was bedeutet, dass sie warten müssen, was besser funktioniert als erwartet.

Gestern nutzten die beiden einen unbeobachteten Augenblick, um den Gelben Sack zu plündern. Die erbeuteten Gegenstände wurden anschließend sorgfältig im Garten verteilt und zerkleinert. Leugnen war zwecklos, da ich sie auf frischer Tat ertappt habe. 


Heute Morgen hatten die Welpen nach dem Fressen riesigen Spaß. Evita und Even eroberten die Treppe zum Keller. Zuerst traute sich Even nicht, die offene Treppe hinunterzugehen, doch plötzlich war er unten. Der eigentliche Spaß begann, als ich wieder oben war. Niffler und die beiden Kleinen kamen hoch, drehten um und rannten wieder hinunter. Immer wieder hoch und runter... Ich habe Niffi herausgefischt, was gar nicht so einfach war, da sie in Bewegung kaum von ihren Kindern zu unterscheiden ist. Dann war einer oben, der zweite folgte, die Kellertür war fast zu und schwupps, lief schon wieder einer hinunter. Sie fanden das beide sehr lustig. Aber letztendlich ist es uns gelungen, sie von der Treppe wegzubekommen und die Tür zu schließen.

Wir hatten uns tagelang auf den Herbstmarkt in Osterholz-Scharmbeck gefreut, um mit Even und Evita die Tiere zu betrachten. Beim letzten Besuch, wahrscheinlich mit Niffi, erlebten wir noch einen echten Pferdemarkt. Heute jedoch war davon nichts zu sehen – es waren nur wenige Tiere da: einige Esel, Schafe, Kaninchen und ein großer Bulle, bei dem man das Gewicht für einen Gewinn schätzen sollte. In der Vergangenheit gab es auch eine Vielzahl von Geflügel, Kälbern und weiteren Tieren. Für Even und Evita war es trotzdem ein schöner Ausflug, für uns jedoch eine Enttäuschung.
























Montag, 16. September 2024

Welpen, Tag 121

Heute Morgen hatten die Welpen einen Tierarzttermin für ihre Tollwutimpfung. Ich kam etwas früher an, also setzte ich mich mit Espen ins Wartezimmer. Nach einer Weile erschien ein anderer Hund, der Espen jedoch nicht interessierte; er war damit beschäftigt, den Boden zu beschnüffeln.

Als wir an der Reihe waren, ging es schnell: Espen wurde auf den Tisch gehoben, abgehört, Augen, Ohren und Maul untersucht, abgetastet, die Hoden kontrolliert, der Chip überprüft, dann bekam er die Injektion und anschließend ein paar Leckerlis. Fertig.


Even war gleich darauf dran. Er musste nicht warten und ging direkt mit mir ins Behandlungszimmer. Nach demselben Ablauf waren wir schnell wieder beim Auto.

Dann war Evita an der Reihe, bei der es genauso zügig voranging. Nach der Bezahlung konnten wir nach Hause fahren.

Wir fahren fast täglich mit den Welpen im Auto irgendwohin, und es hat sich bereits ein festes Ritual entwickelt. Normalerweise nehme ich zuerst die Rüden und dann Evita. Die beiden Jungs sind zusammen in der linken Box. Wenn ich diese öffne, weicht Even zurück und Espen kommt heraus. Wenn ich mit Espen zum Auto zurückkehre, springt er hinein, wartet, bis ich ihn ausgezogen habe und sein Wasser bekommen hat, und geht dann von alleine in die Box, während Even darüber springt oder krabbelt. Wenn ich mit Even zurückkomme, wartet er auch direkt vor der Box, bis ich ihm das Geschirr abnehme und Wasser gebe. Dann dreht er sich um und geht in die Box, während Espen zurückweicht. Die beiden warten mittlerweile auch, bis ich ihnen das Geschirr anlege, wenn sie aus der Box kommen. Bei Evita ist es ähnlich, außer dass sie allein in ihrer Box ist. Aber auch sie wartet, bis ich sie an- oder ausgezogen habe und springt dann vor die Box, um auf ihr Wasser zu warten.

Die beiden Jungen sind abends bei mir in der Küche und kuscheln sich auf der Bank liegend an mich.


Die freche Evita. 



Samstag, 14. September 2024

Welpen, Tag 119

 Samstags findet das Training am Vormittag wie gewohnt für Evita statt. Später am Tag wiederhole ich es dann mit Even und Espen. Heute lag der Fokus wieder auf dem Sitz- und Bleib-Kommando vor und neben mir. Ebenso wurde das Fuß-Kommando und das Schadewort eingeführt. Wir haben auch an der Steadyness gearbeitet. Die Welpen lernten zudem das Sitz-Signal per Pfiff. Evita hat wie immer gut mitgemacht, und ihre Brüder haben am Abend auch eifrig trainiert. Als Belohnung durfte Evita heute Abend noch ein wenig mit mir spazieren gehen, die Jungs mussten ja lernen. 

Am Mittag fuhren wir nach Hoope zum Hundeplatz, wo heute ein Hoopers-Wettbewerb stattfand. Im Vergleich zu Agility ist es viel übersichtlicher und weniger laut, also ideal, um sich dort längere Zeit mit den Hunden aufzuhalten. Espen durfte zuerst aus dem Auto, um Menschen kennenzulernen, verschieden aussehende Hunde zu beobachten und Bellen zu ertragen. Glücklicherweise gab es viele verschiedene Hunderassen in allen Größen zu sehen.



Even hat sich schnell eine neue Freundin gesucht und sich einige Leckerlis verdient. Er hat aufmerksam zugehört, was sie ihm erzählt hat.



Schön zuhören Even






Nachdem die beiden Jungs fertig waren, war Evita an der Reihe. Auch sie beobachtete das Treiben und stellte fest, dass auch helle Hunde nur Hunde sind. Zuhause haben alle drei dann erst einmal tief geschlafen und den Tag verarbeitet. Die beiden Jungen liegen jetzt zusammen mit Jay Jay auf der Küchenbank, während ich diesen Blogbeitrag verfasse. Glücklicherweise ruhen sie sich aus; vor kurzem haben sie noch versucht, mir zu assistieren.

Even liegt hinter mir und schläft

Espen hat sich an Jay Jay gekuschelt. 







Freitag, 13. September 2024

Welpen, Tag 118

Heute war es wieder ein spannender Tag für die Welpen. Am Nachmittag besuchten wir mit ihnen den Herbstmarkt in Hagen. Er war etwas enttäuschend, da ich ihn größer in Erinnerung hatte. Doch unser Fokus lag auf den Welpen, nicht auf uns. Es gab immerhin einen Autoscooter, ein Kinderkarussell und ein weiteres großes Fahrgeschäft, in das ich nie einsteigen würde. Freitagnachmittag war "Familientag" – perfekt für uns und unsere "Kinder". Normalerweise käme ich nie auf die Idee, mit unseren Hunden auf einen Jahrmarkt zu gehen, aber für ein Training am Familientag auf einem kleinen Markt ist es in Ordnung.

Es war mäßig besucht, und alle Fahrgeschäfte versuchten mit lauter Musik und vielen blinkenden Lichtern zu beeindrucken. Dazu kamen die Spielautomaten, bei denen man Geld einwirft und mit einem Kran versucht, Preise zu gewinnen. Überall waren auch große und kleine Kinder unterwegs.

Espen war heute als Erster dran. Er hat sich ziemlich gut geschlagen. Nur als größere Kinder mit schlackernden Armen und Beinen auf ihn zuliefen, während wir vor dem Autoscooter standen, wurde er nervös und wollte hochgenommen werden. Ich bot ihm Sicherheit und wir beobachteten das Geschehen gemeinsam, während er zwischen meinen Beinen in meinen Armen saß. Doch ich merkte, dass es zu viel für ihn war, den letzten Teil des Marktes zu Fuß zu bewältigen, also trug ich ihn kurzerhand. Direkt vor dem Platz konnte er dann wieder laufen. Jedes für sich wäre wohl kein Problem gewesen, aber Kinder sind manchmal schwer einzuschätzen für kleine Hunde.

Even war als Zweiter an der Reihe. Normalerweise muss er besonders aufmerksam sein, doch heute war das nicht der Fall. Trotz des etwas größeren Trubels im Vergleich zum Spaziergang mit Espen, ging er recht souverän über den Platz. Selbst laute Geräusche und umherlaufende Kinder haben ihn nicht gestört. Das war für mich interessant, da ich annahm, ihm mehr helfen zu müssen. Er schaute sich zwar um, musste aber nicht oft innehalten. Möglicherweise haben die vielen Ausflüge sein Vertrauen gestärkt, dass alles in Ordnung ist, was wir tun. Auch ein kläffender Golden Retriever und ein lauernder Aussie, der im letzten Moment zum Sprung ansetzen wollte, als wir vorbeigingen, ließen ihn kalt. Glücklicherweise war die Leine des Aussies nicht lang genug, und ich hatte vorgesorgt, indem ich einen Bogen machte.

Zuletzt war Evita an der Reihe. Sie ging ebenfalls entspannt über den Platz, nur ein Geräusch vom Autoscooter, ein Zischen, das durch die Lautsprecher ging, irritierte sie kurz. Es klang, als würde es von rechts nach links ziehen. Sie hielt inne, um nachzusehen. Dann näherte sich ein kleines Mädchen, um Evita zu streicheln. Evita ging kurz darauf zu, entschied sich dann aber, das andere Kind, das nebenan stand und sie kaum beachtete, zu begrüßen.

Jetzt sind alle drei geistig erschöpft. Evita hat sich frech zu Oma in die Box gelegt. Oma brummte zwar etwas, aber wie das bei Omas so ist, meinte sie es nicht ernst. Deshalb liegen sie jetzt zusammen in der Box. Evita ist ganz ihre Mutter. Mittlerweile kommt sie an und legt sich oben auf einen der anderen, genau wie Niffi.




Mittwoch, 11. September 2024

Welpen, Tag 116

 Wie üblich waren wir heute Morgen in Bremerhaven zur Physiotherapie. Da es jetzt kühler ist, können wir die Welpen problemlos mitnehmen und sie im Auto warten lassen. Früher war das nur möglich, wenn jemand beim Auto bleiben konnte und es offen war. Nach der Physiotherapie haben wir uns den Welpen einzeln gewidmet. Zuerst war Evita an der Reihe, und wir sind gemeinsam durch das Columbus-Center gelaufen, wo sie noch nie zuvor war. Irgendwo im Center gibt es einen Bereich mit einer hohen Kuppel, an der viele kleine Lampen hängen, und darunter eine Art Landkarte. Es ist so konzipiert, dass es in diesem Abschnitt stark hallt. Evita musste dort sitzen und lernen, dass sich Geräusche merkwürdig anhören können. Das Columbus-Center, das Mein Outlet und die Promenade bieten viel Abwechslung für junge Hunde, weshalb ich es so gerne nutze. Sie müssen nicht alles kennenlernen, sondern nur verstehen, dass es viele verschiedene Dinge und Geräusche gibt und dass man diese mit seinem Menschen problemlos erleben kann.


Dann war Espen an der Reihe. Mit ihm stand heute der gläserne Fahrstuhl auf dem Programm, sowie das Beobachten von lauten Jugendlichen, die vor dem Klimahaus auf Einlass warteten. Das hat ihn überhaupt nicht gestört. Espen lief die ganze Zeit brav neben uns. Anschließend gingen wir durch das ehemalige Mediterraneo - jetzt Mein Outlet - das im italienischen Stil gehalten ist. Warum es umbenannt wurde, ist unklar, denn der vorherige Name passte besser. Dort gibt es jetzt einen neuen Brunnen auf der Piazza (der alte war schöner). Espen musste beweisen, dass er auch in dieser Umgebung ruhig sitzen bleiben kann, um ein Foto zu machen.


Zuletzt war Even an der Reihe. Er benutzte heute zum ersten Mal mit mir den gläsernen Fahrstuhl. Anschließend lief er mit mir durch die Gruppe lauter Jugendlicher und betrachtete das italienische Flair. Even, ein Hund, der alles genau beobachtet und bewusst wahrnimmt, erschrak vor einer Schaufensterpuppe und erstarrte, um sie anzustarren. Nach und nach entspannte er sich und näherte sich ihr vorsichtig. Rückblickend hatte er recht: Die Puppe war tatsächlich unheimlich – kalkweiß, ohne Mund, Augen oder Haare, völlig ausdruckslos. Doch es war gut, dass er nicht floh, sondern erstarrte und sich dann langsam herantastete. Ich denke, Espen hat die Puppe entweder übersehen oder sie war ihm gleichgültig. Abgesehen von diesem kleinen Vorfall, der genau der Grund für solche Ausflüge ist, folgte Even brav und meisterte den Spaziergang gut.



Danach waren alle drei erschöpft und konnten auf der Heimfahrt alles verarbeiten.

Am Nachmittag unternahm ich dann zum ersten Mal jeweils einen Spaziergang mit einem der Großen zusammen. Evita ging mit Dottie, Even mit Niffi und Espen mit Jay Jay. Mozart durfte das Glück haben, allein mit mir zu gehen. 

Even und Niffi





Espen und Jay Jay


Abends hatte dann jeder wieder Zeit für sich allein im Haus. Mein Mann nahm Evita mit nach oben, einschließlich der drei Mädchen. Die Jungen mussten einzeln mit Mozart interagieren. Und typisch – Espen wählte die Spielzeugkiste als Schlafplatz, wie es vor ihm schon Dottie, Jay Jay, Mozart und Niffi in diesem Alter taten.