Samstag, 23. März 2019

Aiden wohnt nun im Herzen


Diesen Text habe ich nach Aidens Tod bekommen.

Emil ist gestern ganz früh aufgewacht. Da war es draußen noch dunkel und obwohl Emil schon fast sechs Jahre alt ist, fürchtet er sich ein bisschen, nachts ganz alleine aufzustehen. Aber Emil musste dringend Pipi machen, da half es nichts, so sehr er sich auch anstrengte – Emil musste all seinen Mut zusammennehmen und stieg aus dem Bett. Mäuse, das weißt du ja vielleicht, erschrecken sich nämlich sehr schnell. Besonders dann, wenn sie noch ziemlich kleine Mäuse sind. Seine Mama lässt deswegen im Flur immer eine kleine Lampe für Emil brennen, damit er den Weg ins Badezimmer finden kann und sich ein bisschen weniger fürchtet. Emil findet das gut. Aber so richtig weg ist die Angst trotz der Lampe nicht.

 

Als sich Emil wieder mit klopfendem Herz in sein Bett kuschelte, hörte er, dass seine Eltern sich leise in ihrem Schlafzimmer unterhielten. Ob sie am Abend wohl auch zu viel getrunken hatten und aufstehen mussten? Aber bevor Emil weiter darüber nachdenken konnte, war er auch schon wieder eingeschlafen und träumte einen schönen Mäusetraum. Morgens kitzelten ein paar warme Sonnenstrahlen Emils Schnurrhaare und ihn aus dem Schlaf. Er reckte seine Mäuseärmchen und blinzelte aus verschlafenen Knopfaugen in den Morgen. Mama Maus saß auf seinem Bett und streichelte seine kleine Pfote. „Guten Morgen, Mama!“, sagte Emil ein bisschen verwundert. Mama sagte nichts. Sie streichelte nur weiter Emils Pfötchen und sah sehr müde aus. Emil verstand das nicht, denn eigentlich war seine Mama immer gut gelaunt und begrüßte ihn jeden Morgen mit einem fröhlichen Lächeln, hatte schon sein Lieblingsfrühstück auf den Tisch gestellt und sang meist ein nettes Liedchen.

 

Nachdem sich Emil aufgesetzt hatte und er seine Mama Maus fragend ansah, sagte sie: „Guten Morgen, mein kleiner Emil. Ich muss dir etwas erzählen.“ „Hm…“, dachte Emil. Und mehr konnte er gar nicht denken, denn seine Mama hatte er noch nie so seltsam erlebt. „Opa Maus ist heute Nacht für immer eingeschlafen.“, sagte Mama Maus und ihr kullerte dabei eine dicke Mäuseträne über die Wange. Das verstand Emil schon wieder nicht. Spätestens wenn Opa Maus Pipi machen müsste oder Hunger bekäme, würde er von ganz allein aufwachen! Das klappte bei Emil doch auch immer. „Niemand kann für immer einschlafen, selbst Opa nicht“, dachte Emil „und Opa kann wirklich eine Menge Dinge!“ „Wie geht das denn, dass man für immer einschläft?“, fragte Emil und seine Öhrchen zuckten dabei. Das taten sie immer, wenn Emil ein bisschen aufgeregt war. „Emil“, antwortete seine Mama „dein Opa schläft für immer, weil er heute Nacht gestorben ist.“ Was „gestorben“ bedeutete, wusste Emil. Aber Opa konnte nicht einfach gestorben sein. Das konnte nicht stimmen, dachte Emil, denn er war ja am Tag zuvor noch mit seinem Opa spazieren gegangen und sie hatten sich darüber unterhalten, wie man Eichenbäume erkennen kann und wo man die größten Haselnüsse findet. „Heißt das, er ist tot?“, fragte Emil und nun zuckten nicht nur seine Öhrchen, er merkte, dass es ihm ganz komisch im Bauch und in seinem Mäuseherz wurde. „Ja, mein Schatz, das heißt es. Weißt du, Opa Maus war schon sehr alt und er hatte ein sehr glückliches Mäuseleben. Irgendwann endet das Leben, das ist bei jedem so. Bei jeder Pflanze und bei jedem Tier und bei allen Lebewesen auf dieser Erde. Alles hat einen Anfang und auch ein Ende. Ich bin sicher, dass Opa in den Mäusehimmel geflogen ist und dich nun von dort oben aus sehen kann.“, erklärte Mama Maus.

 

Emils Kopf fühlte sich auf einmal ganz leer an und deswegen sagte er eine Weile nichts mehr. Mama hielt ihn im Arm und beide schauten schweigend der Sonne vor Emils Kinderzimmerfenster zu, die strahlend aufging. „Mama? Aber Opa ist doch jetzt keine Fledermaus geworden, oder? Wie kann er denn in den Himmel fliegen? So ohne Flügel?“, fragte Emil, nachdem er ein bisschen nachgedacht hatte und seine Mama musste ein bisschen schmunzeln. „Nein, Emil. Opa ist keine Fledermaus geworden. Er wohnt jetzt einfach woanders. Um dort hinzukommen, braucht man ganz spezielle Flügel, die nur Engel haben.“ Für Emil war das alles sehr schwer zu verstehen. Und er spürte mindestens zweitausend Fragen, die in seinem Kopf herumflitzten – und einen großen, schweren Kloß in seinem Hals fühlte er ebenfalls. „Wenn Opa jetzt woanders wohnt, kann ich ihn ja trotzdem besuchen!“, sagte Emil plötzlich sehr entschlossen. Er würde gleich seine kleine Tasche packen und er, Mama und Papa würden Opa ganz einfach besuchen gehen. Das konnte doch nicht so schwierig sein! Emil schlüpfte aus Mamas Umarmung, hopste aus dem Bett und suchte seine Tasche. Sie lag ganz unten in seiner Verkleidungskiste; direkt neben dem Piratenkostüm und dem Holzschwert, das Opa ihm aus einem Stückchen Baumrinde gebastelt hatte. Er zog seinen gestreiften Pullover und die rote Hose an, setzte sich die Piraten-Augenklappe auf, schnappte sich sein Schwert und dann rief Emil: „Los geht‘s! Auf zu Opa! Ahoi!“ Mama Maus aber machte ein bedrücktes Gesicht. „Komm mal mit ans Fenster.“, bat sie Emil. Und dann schauten beide aus dem Fenster und Mama zeigte auf den Himmel. Wenn man genau hinsah, konnte man noch einen kleinen Stern sehen. „Schau, Emil“, sagte Mama „wir können Opa leider nicht mehr besuchen. Jedenfalls nicht so richtig.“ „Was soll das heißen, Mama?“, fragte Emil und wurde wütend. Und sehr traurig. Beides gleichzeitig. „Wenn man gestorben ist, ist man an einem anderen Ort. Ganz bestimmt ist man dann im Mäusehimmel, wo es sehr, sehr schön ist. Aber sich sehen, miteinander spazieren gehen, gemeinsam Erdbeeren pflücken und Käsekuchen essen – das geht nicht mehr so, als wenn Opa noch leben würde.“, sagte Mama Maus.

 

Emil fing an, zu weinen. Er musste so sehr weinen wie er noch nie in seinem Leben geweint hatte. Selbst als er sich beim Fahrradfahren das Knie aufgeschürft hatte, hatte er nicht so sehr weinen müssen. Mama Maus hielt Emil fest im Arm. Und dann zeigte sie ihm den Stern am Himmel, der am frühen Morgen immer noch zu sehen war. „Da oben, irgendwo bei diesem Stern, da ist Opa jetzt ganz bestimmt und wird dir bei allem zuschauen, was du machst. Er wird sehr stolz sein, was du alles von ihm gelernt hast. Und sicher wird er mit dir gemeinsam lachen, wenn du Pirat spielst und mit eurem Holzschwert durch den Garten flitzt.“ Emil wollte aber nicht, dass Opa da oben bei dem Stern ist. Emil wollte, dass Opa bei ihm ist und ihm die Öhrchen kraulte. So wie sonst auch immer. Und außerdem wollte Emil jetzt allein sein. Er rannte nach draußen, auf die große Wiese vor ihrem Mäusehaus, und schrie ganz laut „Oooopaaaa!“. Opa würde ihn hören und kommen und sie würden sich in den Arm nehmen und alles wäre gut. So wie gestern, als Opa noch da war, dachte Emil. Er schrie so laut und so lange nach Opa Maus bis er ganz heiser wurde und sich erschöpft auf die Wiese setzte. Dann schaute Emil in den Himmel und dachte nach. Nach einer Weile meinte Emil, dass Mama Maus vielleicht recht hatte und Opa zwar nicht mehr bei Emil und seiner Familie wohnte, aber woanders. Und nur, weil jemand woanders wohnt, heißt das ja nicht, dass man nicht trotzdem an jemanden denken kann. Und wenn man ganz fest an jemanden denkt, ist es fast so, als wäre er da. Das wusste Emil, denn das hatte er schon mal ausprobiert, als sein Papa auf großer Mäusegeschäftsreise war. Da hatte er jeden Abend so fest an Papa Maus gedacht, dass es sich beinahe so anfühlte, als säße Papa an seinem Bett. Das wollte Emil mit Opa auch probieren, wenn er ihn schon nicht besuchen könnte. Also dachte Emil ganz fest an Opa. Und tatsächlich! Wenn Emil die Augen schloss und seine Nase in den Wind hielt, dann fühlte er Opas dicken Mäusebauch und wie toll es war, sich an ihn zu kuscheln. Das machte Emil ein warmes Gefühl im Bauch und er musste nicht mehr weinen. Naja, jedenfalls nur noch ein kleines Bisschen, weil er Opa ja so sehr vermisste und auch, weil er noch ein kleines Bisschen sauer auf Opa war, der nun tot war und nicht mehr bei ihm wohnte.

 

Dann kam Emils Mama auf die Wiese und hielt einen roten Luftballon in der Pfote. „Wollen wir einen Ballon zu Opa in den Himmel schicken?“, fragte sie. Und Emil wollte. Sie sahen dem Luftballon lange nach, bis er nur noch ein ganz kleiner Punkt war. Sicher würde sich Opa darüber freuen. „Mama?“, fragte Emil. „Ich weiß jetzt, wo Opa wohnt.“ Emil legte eine Pfote auf die Brust und sagte: „Opa wohnt nicht woanders. Er wohnt in meinem Herz. So wie immer.“ Emil gab Mama einen Kuss. Dann nahm er sein Holzschwert, flitzte durch den Garten, spielte Pirat und wusste genau, dass Opa genau in diesem Moment mit ihm lachte. Und seitdem hatte Emil keine Angst mehr in der Nacht, denn Opa war immer bei ihm, wenn er nur ganz fest an ihn dachte.

Freitag, 22. März 2019

Aiden 15.03.2006 - 22.03.2019

Aiden vom Weideland
15.03.2006 - 22.03-2019
:love3: Ruhe in Frieden  :love3:

Heute Mittag um kurz vor 12 hat Aiden seinen letzten Atemzug getan. Er ist ganz friedlich in meinen Armen eingeschlafen. Heute vor 13 Jahren war der kleine Mann gerade 7 Tage alt und wir haben uns dafür entschieden einen Border Collie in unser Leben zu lassen. Genau 13 Jahre später hat er unser Leben wieder verlassen.  :cry: Ich muss die letzten 24 Stunden aufschreiben, so kann ich das für mich besser verarbeiten.

Noch letzte Woche ging es ihm richtig gut, Nur mit dem Pipi und Kaka ging es nicht mehr ganz so gut. Ich wollte nicht so lange warten bis es wieder richtig schlecht wird und er alles verliert, weshalb ich an seinem Geburtstag abends noch mal mit ihm zum Tierarzt bin um ihm sein Konstitutionsmittel spritzen zu lassen. Da das nicht reichte, wurde er am Dienstag Vormittag noch einmal akupunktiert und ab da ging es wieder besser und der Bub musste nicht mehr so ewig laufen bis er seine Geschäfte verrichten konnte. Er hatte auch wieder langsamer gefressen - genau wie im letzten Jahr vor der Behandlung. Also nichts beunruhigendes, denn vor 3-4 Wochen haben wir ja gerade eine Blutuntersuchung gemacht die völlig in Ordnung war.

Gestern morgen rührte Aiden sein Futter nicht an. Das ist ein Alarmzeichen und ich bin mit ihm sofort zum Tierarzt. Hab nicht mal angerufen. Nach der Untersuchung wurde er noch einmal akupunktiert und bekam neue Kräuter. Wir waren gerade zuhause und hatten gegessen, da fing Aiden an zu krampfen. Ich habe ihn festgehalten und beruhigend auf ihn eingesprochen bis es vorbei war. Der Spukt dauerte etwa 5 Minuten. Danach wollte er laufen. Ging aber nicht. Er konnte nicht auf seinen Beinen stehen. Kötete vorne und hinten über. Ich habe ihn gestützt damit er sich bewegen kann. Ich weiß ja, dass Hunde nach solchen Anfällen oft Bewegungsdrang haben. Nach einiger Zeit habe ich ihn dann neben mein Bett gelegt und wollte mich zu ihn legen und die Hand auf ihn legen um ihn zu beruhigen. Aber er war so unruhig, dass ich ihn dann zu seinem Schutz in die Box getan habe. Da kam er dann langsam zur Ruhe und hat ein bisschen geschlafen.

Wir sind dann am Nachmittag noch eine halbe Stunde langsam spazieren gegangen. Ich weiß nicht warum, aber ich habe Dottie auf den Spaziergang mitgenommen. Irgendwie dachte ich wohl, es könnte ihr letzter gemeinsamer Gang sein. Wir sind zu einer Stelle gegangen, wo ich früher mit ihm und Kwik gemeinsam gewesen bin und hab ihm das auch erzählt. Langsam ging es zurück. Die Atmung war schwer, aber noch ok. Aiden lief recht gut. Danach habe ich mit den 3 Schwarzen nacheinander ein bisschen trainiert.

Als ich  mit Mozart wieder rein kam, hörte ich ein kratzen im Wohnzimmer. Als ich nachsah, lag Aiden neben dem Tisch, wo er auch sonst immer gerne liegt und krampfte. Ich weiß nicht wie lange er dort schon so lag. Ich habe ihn wieder gehalten und sanft mit ihm gesprochen bis das Krampfen nachließ. Seine Schleimhäute waren Schneeweiß. Ich habe nicht gewusst das die so blass sein können. Die Zunge Dunkellila und hing wie ein nasser Lappen raus. Tot. Kein Leben darin. Aiden röchelte krampfhaft nach Luft. Ich habe sofort meine Tierärztin zuhause angerufen und sie auch schnell an den Apparat bekommen. Ich war wohl überzeugend, dass es ein Notfall ist. 45 Minuten später sollten wir in der Praxis sein. Donnerstag Nachmittag ist geschlossen, sie ist aber mit einer der Helferinnen extra gekommen, musste aber ja auch erst noch fahren. 15 Minuten nach Ende des Krampfanfalls wurden die Schleimhäute wieder rot und die Zunge bekam eine natürliche Farbe. Aufatmen, ab ins Auto und zum Tierarzt.

Hier haben wir Fieber gemessen, ihn abgehört, Blut abgenommen und geröntgt. Blutwerte waren alle in Ordnung, auch die Schilddrüse. Nur die Lunge war auf dem Röntgenbild etwas auffällig - aber nicht so das es solche Probleme machen sollte. Und beim abhören des Bauches konnte sie das Rasseln beim Luftholen hören. Er bekam was zur Entwässerung und Cortison damit sich seine Atmung bessert. Außerdem Antibiotika, falls er einen Infekt hat. Sie hat mir gesagt man könnte noch Antibiotika geben und mich gefragt ob er das haben soll und ich habe ja gesagt. Vielleicht hilft es ja. Macht weder sie noch ich sonst einfach so. Dann haben wir ihn ins Auto gebracht und dort bekam er noch Valium gespritzt um ihn zur Ruhe zu bringen und damit er keine weiteren Krampfanfälle bekommt. Nun blieb nur warten.

Zuhause angekommen habe ich ihn ins Wohnzimmer gebracht und mein Mann sollte bei ihm bleiben und ihn ruhig halten während ich die anderen Hunde versorge. Danach wollte ich dann mit Aiden alleine im Wohnzimmer bleiben damit er zur Ruhe komme. Kam er aber nicht. Er wollte durch die Gegend laufen und ich bin ständig hinter ihm her um ihn zu schützen. Durch das Valium konnte er sich nicht auf dem glatten Boden halten und war auch orientierungslos. Er wollte aufs Sofa, dann wieder runter, dann auf die Liege, dann hat er sich doch unten hin gelegt und blieb dort eine Weile. Die Atmung war schwer und röchelnd. Ich habe ihn dann nach oben getragen und in seine Box neben mein Bett gelegt. Ich habe ihm Fernreiki gegeben. Erst um 1 Uhr nachts wurde es still. Endlich kam Aiden zur Ruhe. Ich war mir nicht sicher ob er noch atmet, wollte aber auf keinen Fall nachschauen damit er nicht wieder wach wird falls er schläft. Dann hörte ich ihn um halb vier wieder. Die Atmung wurde wieder schlechter und der Rest der Nacht war sehr unruhig. Auch wir haben nur phasenweise ein wenig geschlafen.

Am morgen bin ich dann zuerst mit Aiden nach draußen. Er lief schlecht und atmete schwer. Zurück habe ich ihn getragen und mein Mann hat solange auf ihn aufgepasst bis ich mit den anderen vieren wieder drin war. In der Zeit hatte der Bub das Wasser das er getrunken hatte wieder ausgespuckt und mein Mann war gerade dabei das zu beseitigen. Ich habe dann mit der Tierärztin gesprochen und wir waren uns einig, dass wir ihn heute gehen lassen. Bis wir los fuhren musste er sich noch mehrfach übergeben und lief die ganze Zeit durch die Gegend. So richtig ansprechbar war er nicht. Ihn so zu sehen tat weh. Es tat mir so leid, dass es ihm die letzten 24 Stunden noch so schlecht ging. Aber vermutlich hat er davon nicht mehr viel mitbekommen.


Auf dem Weg zum Tierarzt war er ganz ruhig. Als ich ihn aus dem Auto holte, schlief er. Der Bub ließ sich von mir in die Praxis tragen und ich legte ihn mit seiner Decke in die Sonne auf die Erde. Auch hier blieb er ganz ruhig liegen. Ich habe mich zu ihm gesetzt und ihn gehalten. Nach der Spritze dauerte es keine Minute, dann hatte er es geschafft. Vermutlich wäre er auch ohne unsere Hilfe innerhalb aller kürzester Zeit eingeschlafen. So hatte ich mir das eigentlich immer gewünscht. Und so hatte ich es auch heute Nacht gehofft, als ich eine Zeit lang nichts mehr hörte. Aber leider mussten wir die schwere Entscheidung treffen. Für uns ist klar, unsere Tiere sollen nicht lange leiden. Ich bekomme immer wieder mit, dass die Menschen sich nicht von ihren Tieren trennen können und es hinterher bitter bereuen. Letztendlich wissen wir nicht genau was der Bub hatte. Vielleicht war es ein Tumor an der Luftröhre den man nicht sehen konnte. Er bekam keine Luft mehr, was zu den Krampfanfällen führte, als das Gehirn nicht mehr genügend Sauerstoff bekam. 

Wir hatten uns während der Autofahrt überlegt dass wir Aiden mit nach Hause nehmen und dort abholen lassen um ihn einzuäschern. Auf dem Weg nach Hause fühlte sich das so falsch an. Und wir beschlossen, dass wir Aiden zu seinem Kwik legen damit die beiden wieder vereint sind. Aber erst habe ich ihn schön auf seine Decke gelegt und dann die anderen Vier geholt damit sie sich verabschieden können. Dottie hat nur in den Raum geguckt und ist wieder gegangen. Ich glaube sie hat sich bereits gestern verabschiedet. Jay Jay ist einmal um Aiden herum gegangen und hat dann auch den Raum wieder verlassen. Hetty hat etwas genauer geschaut und ist dann geblieben. Mozart kam in den Raum und sprang mich an als wollte er auf den Arm. Er hat mich so bedrängt, dass ich bald gefallen wäre. Deswegen habe ich mich zu Aiden gesetzt und Mozart hat mir Hals und Gesicht abgeleckt. Ich konnte ihn nicht abwehren. Als er fertig war klebte er an mir. Ich habe ihm dann Rescue gegeben - hatte ich beim Tierarzt schon bekommen.

Wir haben Aiden nun bei Kwik im Garten begraben. Die Tür stand die ganze Zeit offen, die Hunde hatten Abschied genommen. Während wir ihn begruben waren die drei Schwarzen dabei. Dottie war nirgends zu sehen. Sie kam auch nicht als ich sie gerufen habe. Nun kann ich mit beiden Hunden reden wenn ich im Garten bin.

Wir haben dann einen ersten Spaziergang nur noch zu Viert gemacht. Es war schon komisch. Ich habe immer nach einem fünften geschaut. Auch im Haus habe ich manchmal gedacht - ach da liegt Aiden oder da kommt Aiden gerade. Wir werden ihn ebenso wie Kwik nie vergessen und viele kleine Geschichten über ihn erzählen. Bei und in uns lebt Aiden weiter.   :love2:

Sonntag, 17. März 2019

Training und WT

Vor lauter Geburtstagsfeiern bin ich überhaupt nicht mit dem Schreiben nachgekommen. Letzte Woche Freitag war ich mit Mozart und Jay Jay noch einmal bei Ulrike zum trainieren. Am Vormittag war Mozart dran, am Nachmittag dann Jay Jay. War ein tolles Training und ich habe wieder einiges mitgenommen. Mein Möchen hat ganz toll gearbeitet und er ist nicht einmal mehr mit dem Dummy an mir vorbei.  freufreu Das ist mir aber erst im Nachhinein aufgefallen, dass er wirklich jedes Mal direkt zu mir gekommen ist und das Dummy auch festgehalten hat. Und erst kurz vor Schluss hat er noch mal so richtig mit dem Dummy rumgehampelt bevor er es mir präsentierte. Daraufhin hab ich es ihm abgenommen und ihn wortlos dahin zurückgesetzt, wo er mit dem Mist angefangen hat. Dummy ins Maul und zurück zu meinem Platz. Rückrufpfiff und schon kam der Bub brav mit dem Dummy und trug es natürlich auch mittig. Dafür gab es schon auf der Strecke zu mir ganz viel lob. Und da scheint es bei ihm Klick im Köpfchen gemacht zu haben, denn die nächsten Dummys hat er alle artig mittig aufgenommen und ohne hampeln gebraucht!  :yeah:

Das Training von Jay Jay war auch ganz toll. Eine gute Vorbereitung auf den Nord-Cup. Auch für Jay Jay habe ich ein paar schöne Trainingsideen mit nach Hause genommen.







Am Samstag habe ich dann zuhause mit Mozart trainiert und blöderweise einen Stacheldrahtzaun beim Dummyauslegen übersehen.  :cry:



Für Mozart gab es dann in der letzten Woche auch ein paar Vorgeburtstagsgeschenke, damit das mit dem Dummy tragen weiter voran geht.  Ein Kaninchendummy

Ein 1200-Gramm-Dummy

Und ein großes Felldummy

Hetty war am Mittwoch morgen wieder mit mir und Bruder Bjarne in Bremerhaven im Mediteraneo.
Sitz auf der Brücke

Und Platz vor den Eingangstüren

Hetty kuschelt nach wie vor gerne. Am allerliebsten liegt sie oben auf Mozart drauf.  hihi





Gestern dann unser erster Start in der Dummy F beim NordCup. Ich habe nicht viel erwartet, vor allem weil wir außer damals in unserem ersten A-WT noch nie ein beschossenes Blind gearbeitet haben.  :pfiff: Vor allem wollte ich sehen was denn so an Aufgaben gestellt wird um wieder Trainingsideen zu bekommen. Wir haben dann auch gleich in der ersten Aufgabe genullt. Jay Jay hat zum beschossenen Blind geschaut, leider dann aber nicht mitbekommen, dass im 90-Grad-Winkel eine Markierung fiel. Und somit hatten wir dann zwei Blinds zu arbeiten :umfall: Die von ihr nicht gesehene Markierung war zuerst dran. Und obwohl sie absolut keinen Schimmer hatte wo sie hin muss, habe ich sie tatsächlich bis fast zum Dummy bekommen. Irgendwann sollte ich sie dann aber zurückrufen, weil sie einfach nicht weit genug in das Totgras ging. Das beschossene Blind haben wir dann auch nicht rein bekommen. Ich hab sie auch hier nicht weit genug nach hinten bekommen. Und da das Gras so hoch war dass mein Mädel mich nicht hätte sehen können wenn ich sie stoppe, hab ich es sein gelassen und sie zurück gerufen. War ja eh schon eine Null.

Die nächste Aufgabe lief dann richtig gut. Ein Mark und ein Blind in einer Tannenschonung. Das Blind fiel und wurde beschossen, während der Hund die Markierung, die nur teilweise sichtig fiel, arbeitete. Hier hat Jay Jay beide Dummys gut rein bekommen. Ab zur nächsten Aufgabe und warten ....



Aufgabe drei war dann eine Teamaufgabe auf einer Wiese. Hier musste der rechte Hund das rechte Dummy und der linke Hund das linke Dummy holen. Dazwischen Walk up. Ohne die Plätze zu tauschen musste danach der über Kreuz noch einmal dasselbe gearbeitet werden. Das hat mein Mädel auch richtig klasse gemacht.

Jetzt mussten wir ziemlich lange warten und es fing dann auch leicht an zu regnen. Ordentlich windig war es sowieso schon die ganze Zeit. Jay Jay war ziemlich "angepisst", was man ihr auch deutlich angesehen hat. Sie zitterte vor kälte (war ja auch nass unterm Bauch, wo eh wenig Fell ist und so packte ich sie zusätzlich in unserer tolle Decke.




Als der Regen stärker wurde, verkroch sie sich komplett.



Und als es dann so richtig geregnet hat, da hat sie sich einfach in ihrem Schlafsack zusammengerollt und locker 2 Stunden gepennt.

Die Decke war übrigens von innen komplett trocken - meine teure Wellensteyn-Jacke pitschnass. Wie gut, dass ich noch ne Regenjacke mit hatte! Eigentlich sollte ich denen die Jacke um die Ohren hauen! Die sollte nämlich eigentlich regendicht sein.

Nach ewigen Zeiten ging es dann endlich weiter mit unserer vierten Aufgabe. Schon als ich mein Mädel aus dem Schlafsack holte war klar die ist durch mit dem Thema. Wieder ein beschossenes Blind und ein Mark. Das ganze als Teamaufgabe mit Platztausch. Das beschossene Blind hat mein Mädchen gut und zügig geholt, das Mark nur deshalb, weil ich sie vorher angetippt habe, damit sie überhaupt mitbekommt das eines fällt.  :uah:
Aber sie kam fast im Schritttempo zurück. Gab hinterher auch nen Hinweis, das ich bei andern Richtern dafür raus gewesen wäre.  :sigh: Da hab ich gar nicht drüber nachgedacht, habs einfach so im Reflex gemacht.  :pfiff: Wir werden sehen, ob es dafür noch Punkte gab oder nicht. Die werden erst nächste Woche veröffentlicht. Ich bin gespannt.

Auf zur letzten Aufgabe. Hier mussten wir glücklicherweise nicht mehr lange warten. Aber sowohl Jay Jay als auch ich waren durch. Mir war KALT und mein Mädchen hatte keinen Bock mehr. Und so bin ich doch mit Hund im Mantel zur Aufgabe gegangen.  :umfall:
Und um es noch schlimmer zu machen, hab ich die Leine abgemacht um den Mantel auszuziehen.  lol Schlimmer geht immer! Teamaufgabe - 2 Markierungen und Walk up. Jay Jay springt gleich beim ersten Schuss ein und ich ruf sie leise zurück. Es fiel erst noch eine andere Markierung, dann durfte sie die holen, zu der sie eh schon unterwegs war. Im Schritt kam sie mit dem Dummy zurück. Nachdem der andere Hund das zweite Mark geholt hat wurde getauscht. Die nächste Markierung für Jay Jay hat sie wieder nicht mitbekommen weil sie zur anderen Markierung schaute. Einzige Hilfe war das der andere Hund zuvor schon dort gewesen war. Das Dummy lag im Graben und Jay Jay lief vor dem Graben hin- und her. Ich hab davon abgesehen sie zu händeln. Wir hatten ja eh ne Null, was soll ich da bei ihrer Lust noch riskieren, dass sie mein Pfeifen ignoriert und mir eine neue Baustelle kreieren? Deswegen habe ich sie dann zurück gepfiffen.
Wir mussten dann noch ewig warten bis die letzten aus der F fertig waren und danach gab es noch ein Stechen. Jay Jay durfte schon mal im Auto schlafen, was ihr sicher besser gefallen hat als draußen weiter rum zu stehen. Glücklicherweise konnten wir in einer Art Scheune warten, in denen es nicht nur Heizpilze und Sitzplätze gab, sondern auch warme Getränke und was zu essen.

Nächste Woche ist dann der Weser-Cup. Auch da rechne ich nicht mit allzu großer Leistung. Dafür haben sich viel zu viele Baustellen aufgetan. Das mit dem beschossenen Blind hat besser geklappt als erhofft, aber mein Mädel hat überhaupt nicht auf dem Schirm, dass es zwei Helfer geben könnte. Sie bekommt das zweite einfach überhaupt nicht mit. Wenn ich wenigstens die Zeit gehabt hätte mich mit ihr in die Richtung des zweiten Schusses zu drehen bevor dieser fällt, wäre das vielleicht anders gewesen. Aber so hat sie einfach ganz oft nicht mitbekommen das noch eine Markierung gefallen ist. Wenn mit Schuss gearbeitet wird, dann zieht das ja sowieso immer mehr, wenn der Hund dann aber zwei Mal hintereinander dran ist und danach der Teampartner über Kreuz geschickt wird, dann kann das problematisch werden.  :pfiff:
So richtig eingesprungen ist die Maus nicht, aber schon ganz schön gezuckt hat sie.  :umfall:  Es hat nicht immer Vorteile, wenn man ständig alleine trainiert und vor allem keine Helfer hat. Wobei mir hier einer auch gar nicht reicht. Es müssen mindestens zwei sein. Wir gehen trotzdem voll motiviert zum nächsten WT.
Das mein Mädel tatsächlich so weit Voran geht, ohne eine Ahnung zu haben wohin sie soll, das fand ich schon richtig gut.  :blush:

Heute dann Mozart "Abschlussprüfung" vom Einführungskurs Agility.

Wir haben bestanden und Mozart darf ab sofort im offenen Training mitturnen.

Und noch ne fette Hundewurst abgestaubt.

Am Nachmittag gab es dann noch ein schönes Dummytraining für den Buben zusammen mit seiner Schwester
 

Mozart wird ZWEI

Und noch einen Geburtstag feiern wir im März. Mozart wird heute schon 2 Jahre alt!  :blush:Meiner erster eigener Wurf und der erste selbstgezogene Hund - das ist natürlich etwas ganz besonderes.


 :bday3:



Alles Liebe zum Geburtstag mein kleiner Bub.





Freitag, 15. März 2019

Aiden wird 13!

Happy Birthday Aiden!


 :bday3:


Heute vor 13 Jahren hast du das Licht der Welt erblick! Damals wussten wir noch nicht, dass du 8 Wochen später unser Leben auf den Kopf stellen wirst. Das entschied sich erst eine Woche später. Und seitdem haben wir viel miteinander erlebt. Mit 9 hattest du dann keine Lust mehr auf Turniere und genießt seitdem dein Rentnerleben und bist für deine 13 Jahre noch sehr fit! Dein Herz macht dir schon seit ein paar Jahren altersbedingt Probleme und der letzte heiße Sommer machte dir sehr zu schaffen. Zwei mal dachten wir, das wir keinen weitern Geburtstag feiern. Aber nun geht es dir wieder so gut, dass wir hoffentlich noch eine lange gemeinsame Zeit zusammen habe werden.





Samstag, 9. März 2019

Dottiekind hat Geburtstag!



Happy Birthday süße Maus!

   :bday3:


Heute wird das Dottiekind schon 7 Jahre alt! Auf noch ganz viele gesunde Jahre zusammen!





Mittwoch, 6. März 2019

Der fehlende Stopppfiff

Die Bestätigung für den Weser-Cup ist auch da! Das ist dann eine Woche später gleich der zweite Start in der F. Wir müssen ja üben.  hihi
Apropos üben .....
Gestern bin ich mit Mozart spazieren gegangen und habe den Ball mitgenommen. Stopppfiff! Mozart sitzt  und der Ball fliegt. Dann nehme ich den Ball ab und will die Übung eigentlich noch mal machen. Was daraus geworden ist könnt ihr auf dem Video sehen.  lol
  Nicht vergessen den Ton anzumachen. 
;)



Hetty macht das mit dem Stopppfiff auch schon ganz toll! Sie sitzt nun auch schon ganz brav auf mehreren Metern Entfernung wenn der Pfiff ertönt und wartet auf den Ball.  :heart2:

Montag, 4. März 2019

Kontrolltermin beim Tierarzt

Heute waren wir wieder beim Tierarzt zum Kontrolltermin. Aiden geht es weiterhin prima!  :yeah: Die Tierärztin meint dass er sehr gut aussieht und sich auch gut bewegt. Es gibt weiter Kräuter und Pilze für ihn. Damit kommt er gut zurecht. Blut haben wir auch abgenommen und einen Organcheck gemacht. Auch diese Ergebnisse waren prima. In knapp 2 Wochen wird der Bub 13 Jahre alt, seine Tierärztin meint so kann er noch ein paar Jahre weiter machen.  :blush:

Wir haben vorhin auch noch mal drüber geredet, wie toll es jetzt wieder mit seinem Output  klappt! Vor einem halben Jahr hat er bei Stress Kot verloren und auch mit dem Pipimachen klappte es nicht mehr so gut. Wir mussten häufiger morgens putzen oder nachts mit ihm raus. Dann zu Beginn der Behandlung musste ich immer mit ihm alleine lange laufen bis er endlich seine Geschäfte erledigen konnte. Und nun macht er wieder zu ganz  normalen Zeiten und das von alleine. Auch den letzten Gang in den Garten macht er wieder mit und hebt dann noch mal das Bein.  :heart2: Heute morgen musste er wohl ganz dringend, hat sich gleich um die Ecke hingehockt. Aber er hat es halten können!  freufreu Ich bin wirklich so begeistert das wir das wieder so gut hinbekommen haben und ich hoffe ganz stark, dass das auch so bleibt.

Hetty durfte heute dann mit in den Baumarkt kommen. Fand sie toll und lief artig neben mir her. Wir haben dann heute auch den ersten Menschen getroffen der sie mit Geräuschen gelockt hat. Das kam für mich so überraschend, dass sie ihn zum Dank dann auch angesprungen hat.  :uah: Ab da musste ich dann aufpassen wenn uns Leute entgegen kamen bzw. ich an welchen mit ihr vorbei wollte, dass sie die nicht alle anspringt und begrüßt.  hihi 

Jay Jay hat die Zusagen für den Nord-Cup bekommen. Das erste mal in der F. Ich bin gespannt wie wir beide das meistern. Unseren ersten F-WT nehme ich als Training und aussondieren wie die Anforderungen so sind. Erwarten tu ich da absolut nix. Dabeisein ist alles!