Mozart hatte ich bereits beim Wasserseminar über Wasser geschickt. Für Geenie war das Neu. Da beide ja noch recht jung sind, haben wir die Aufgabe langsam aufgebaut. Zuerst ging es gemeinsam durch das Wasser auf die Insel. Die beiden waren ganz schön aufgeregt und wollten am liebsten sofort los, statt am Fuß zu bleiben. Wir haben Aufstellung am Startpunkt 1 (S1) genommen. Dummy geworfen und nacheinander durften die beiden arbeiten. Das war leicht.

Wir haben vom Rand aus wieder die Dummys geworfen und sind dann im Fuß über die Insel zum Startpunkt 2 (S2) gegangen. Dieses Mal mussten die Hunde erst ein Stück Land überwinden um sich danach dann in die Fluten zu stürzen. Mit Mozart habe ich das bereits gemacht, für Geenie war das Neu. Bisher haben wir im Wasser gestanden um die Dummys abzunehmen. Aber sie hat das wirklich gut gemacht. Damit ist nun klar, dass wir nicht mehr mit ins Wasser müssen wenn wir nicht unbedingt wollen.

Nun habe ich Mozart bei S2 sitzen lassen und bin wieder zu S1 gegangen um zwei weitere Dummys ins Wasser zu werfen. Danach ging es durchs Wasser zum Startpunkt 3 (S3). Auf den paar Metern mussten die Hunde auch ein kleines Stück schwimmen. Ich habe Mozart zuerst geschickt, damit Geenie noch mal zuschauen kann. Mozart läuft los, überwindet das erste Stück Wasser, läuft über die kleine Insel und stürzt sich auf der anderen Seite wieder in Wasser um zielgerichtet auf ein Dummy zuzuschwimmen. Schnell hat er gepickt und kam mit dem Dummy genau so sicher zu mir zurück. Ohne zu zögern lief er über die Insel und ging auf der anderen Seite wieder ins Wasser.
Nun war Geenie dran. Sie nahm das erste Wasser gut an, lief über die Insel und ging auf der anderen Seite zügig ins Wasser. Aufnahme und schnell zurück zur Insel und über diese hinweg. Und dann Vollbremsung. Sie läuft ein bisschen hin- und her und weiß nicht wie sie da jetzt rüber kommen soll.

Nachdem das geklärt war, konnten wir schwierigere Dinge machen. Ich stiefelte wieder zu S1 und warf Dummys ins Wasser. Das nutze ich immer gerne um mit Mozart das sitzenbleiben zu üben. Er macht das auch wirklich toll.




Die nächste Aufgabe haben wir dann lieber zur rechten Seite gemacht.


Ich hatte gerade Mozart die weite Strecke geschickt, als ich das Rufen nach einem Hund hörte und im selben Augenblick drei Boxer um die Ecke kommen sah. Ohne Vorwarnung stürzten sie an mir vorbei und sofort auf Geenie. Einer biss sich rechts unterm Ohr, einer links oberhalb der Schulter fest. Der dritte kam von hinten.

Während Geenie grob untersucht wurde - es waren auf den ersten Blick keine größeren, klaffenden Wunden zu sehen - habe ich mich wieder daran erinnert dass ich auch einen Hund habe. Mozart hatte ich total vergessen! Aber da kam er dann aus Richtung der Büsche auf mich zu. Ich weiß nicht ob er schon länger da war, oder ob er erst gekommen ist, als alles vorbei war. Während ich Mozart anleinen wollte, hielt eine der Frauen die Boxer am Halsband fest und ich hatte Angst, dass sie sich wieder losreißen. Nachdem ich die Dame aufforderte die Hunde endlich anzuleinen, wurde ich erst mal angemeckert, dass ich meinen Hund dann gefälligst auch anleinen soll.


Die Dame sagte dann auch noch. Sie wussten ja nicht das wir hier sind. Sorry, aber wir waren nicht wirklich leise gewesen. Uns MUSS man gehört haben! Wir haben gepfiffen und die Hunde auch gelobt. Ganz davon abgesehen ist es völlig wurscht ob sie wussten das wir da waren oder nicht. Ein Hund der nicht hört und dazu noch bissig ist, den kann man nicht ohne Leine einfach mal so vorlaufen lassen wenn man den Weg nicht einsehen kann. Statt Schuldeingeständnis gab es von ihr Schuldzuweisung! Baseball Als Erklärung kam dann noch, dass die eine Hündin läufig wäre und dann ist die immer so komisch, deswegen seien sie ja hierher gekommen und nicht an den anderen See gefahren wo mehr los ist.

Wenigstens die andere hat sich tausendmal entschuldigt und geholfen Geenie zu untersuchen. Ein tieferes Loch wurde gefunden. In meiner Dummyweste habe ich immer meine Notfallapotheke dabei. Und ich habe Geenie dann auch sofort mit Arnica zur Blutstillung und Rescue gegen den Schock versorgt. Da ich nicht wusste wie viel Mozart von der Beißerei mitbekommen hat, habe ich ihm auch gleich Rescue gegeben. Die dritte Ladung ging dann an mich. Ich habe so gezittert, dass ich alles fallenlassen habe und kaum an die Globulies gekommen bin.
Wir haben dann noch die Telefonnummer bekommen und ich musste Mozart noch 2 x schicken um die restlichen Dummys einzusammeln. Später ist mir dann aufgefallen, dass das Dummy das Mozart gerade geholt hatte als es zur Beißerei kam fehlte. Das hat er irgendwo unterwegs verloren. Als mir das auffiel, waren wir aber schon beim Tierarzt wieder raus.
Auf dem Weg zum Auto habe ich dann unsere gemeinsame Tierärztin angerufen, die aber nicht mehr ans Telefon ging. Es war ja schon 13.15 Uhr - also Mittagspause. Also meinen Mann angerufen, dass er mir die Nummer einer anderen Ärztin gibt. Schnell dort angerufen und die war glücklicherweise noch da. Keine 30 Minuten später war Geenie dann beim Tierarzt auf dem Tisch. Zu dritt haben wir Geenie abgesucht, konnten aber außer diesem einen Loch, dass dann mit 3 Klammern verschlossen werden musste, nur ein paar Kratzer im anderen Ohr finden. Die Maus hat am Hals ein wirklich dichtes Fell, was sie gut geschützt hat. Es gab dann noch Antibiotika, Schmerzmittel und etwas gegen den Schock gespritzt. Man konnte Geenie wirklich ansehen, dass sie total unter Schock stand. die Rescue-Globulies hatten sie bis zum Tierarzt stabil gehalten, aber während der Behandlung konnte man zusehends merken, dass es ihr Schlecht ging.

Die Maus hat wirklich so ein Glück gehabt, das hätte Böse enden können! Als wir uns gestern verabredet haben, hatte ich eigentlich angekündigt dass ich Jay Jay auch mitnehmen will und mich extra erkundigt wie weit die Strecke ist (Jay Jay hat schon ganz schön was mit sich rum zu schleppen). Und kurzfristig heute Mittag habe ich mich dagegen entschieden, weil ich nicht wirklich mit ihr arbeiten wollte, sondern sie nur bisschen Baden sollte wenn sie will. Was für ein Glück!
Nun hoffen wir, dass Geenie keine Angst vor anderen Hunden entwickelt und dass alles komplikationslos verheilt. Die Tierarztkosten wurden auf jeden Fall sofort bar von der Besitzerin bezahlt. Ich plädiere aber dafür, dass es eine Anzeige beim Ordnungsamt gibt. Die Besitzerin hat sich so sehr überschlagen dass wir uns sofort melden und sie das auch gleich bezahlen will (auch wenn sie die Rechnung für die Versicherung haben wollte) und sie sagte auch, dass sie bereits mit ihrer Trainerin gesprochen hätte und schon 2 Maulkörbe besorgt hätte. Mir schwant, dass das darauf abzielt nicht beim Ordnungsamt angezeigt zu werden. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es noch keine weiteren Vorfälle gegeben hat mit diesen Hunden. Nur wenn niemand meldet, dann wird auch nichts passieren. Und selbst wenn gemeldet wird, passiert ja leider nicht viel .
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