Hinter uns liegen drei sehr schöne Seminartage. Aiden und ich haben zusammen
am Agility-Profi-Camp teilgenommen. Ich hatte mich vorsorglich schon mal auf
schlechtes Wetter eingestellt, doch rechtzeitig vorher schlug es doch um und so
hatten wir drei sehr schöne, warme Tage. Manchmal schon fast zu warm. Aber bloß
nicht meckern, sonst regnet es wieder.
Unsere Gruppe hatte am Vormittag Seminar, die andere am Nachmittag. Zuerst
einmal haben wir in der Vorstellungsrunde jeder kund getan woran er gerne
arbeiten würde und was seiner Meinung nach schief läuft. Danach kam dann der
erste Lauf. Ups, da tat sich bei mir doch glatt ein kleines
Kontaktzonenproblemchen auf. Wusste ich bis dahin noch
gar nicht. Aber Aiden ist immer mal für
Überraschungen gut. Nach jedem Lauf wurde auch gleich analysiert was gut war und
was man anders hätte machen können oder sollen. Und dieses "Anders" durfte dann
auch gleich ausprobiert werden.
Nach diesem ersten Lauf gabs erst einmal freies Training für alle. Jeder
sollte an seinem persönlichen Problem arbeiten und wurde dann auch korrigiert
oder bekam neue Trainingstipps. Hab dann mit Aiden noch mal mit Ballbelohnung an
den Kontaktzonen gearbeitet und siehe da, er hat sich dran erinnert was ich von
ihm will. Bis zum Ende des Seminars ist das dann auch so geblieben und ich denke
mit dem Thema sind wir durch.
Über die Tage verteilt haben wir verschiedene Parcours erarbeitet. Und ich
muss sagen, es lief mit Aiden richtig gut. Für mich war es besonders wichtig,
dass wir zusammen arbeiten und Aiden bei mir ist. Und das war er. Mein Bub hat auch sehr wenige Stangen gerissen. Die meisten
davon gingen dann auch mal wieder auf meine Kappe. Aber es gab auch Läufe ohne
dass eine einzige Stange fiel!
In den meisten Parcours waren genau unsere Problemzonen eingebaut. An diesen
Stellen kann ich mir immer sicher sein, dass die Stangen purzeln wenn ich nicht
da bin um Aiden weit genug hinauszuführen. Dummerweise
sind die meisten Parcours so gebaut, dass ich ihn an einer Stelle kontrolliert
hinausführen muss und so immer hinter ihm bleibe und dann eine riesige
Laufstrecke kommt auf der ich ihn nicht wieder einholen kann. Am ersten Tag habe
ich dann unter anderem auch daran gearbeitet, dass Aiden einfach mitten im
Parcour mal mit mir einen kleinen Kreis läuft und wir dann gemeinsam
weiterlaufen. Hat richtig gut geklappt und dadurch war er dann auch viel mehr
bei mir und kam nicht so ins rennen.
Zusätzlich haben ich auch geübt Aiden hinter meinen Rücken zu schicken, so
habe ich den Wechsel schon fertig bevor er losspringt und ich komme schneller
weg und bin damit vor ihm. Kaum zu glauben, dass das so gut geklappt hat. Vor
allem ist Aiden dann auch sauber gesprungen! Ich hoffe dass ich das jetzt
häufiger mal einsetzen kann.
An unserer dritten Baustelle, dem Abrufen haben wir leider erfolglos
gearbeitet. Aus irgendwelchen Gründen kommt Aiden immer wieder mal auf die Idee
an den ersten Hürden vorbeizulaufen wenn ich ihn abrufe. Somit gibt es also
immer eine 50/50 Chance, dass er springt oder auch nicht. Auf den letzten
Turnieren ist er gesprungen und ich hatte die Hoffnung, dass das Thema nun ein
für alle Mal durch ist. Immerhin habe ich über ein Jahr lang daran gearbeitet
und bin solange immer mit ihm mitgelaufen. Leider hat Aiden sich aber gleich zu
Beginn des Seminars daran erinnert, dass man das auch mal wieder machen könnte.
Und selbst seine stärkste
Belohnung - der gelbe Ball - können ihn nicht von der Idee abbringen.
Trotzdem bin ich mit unseren Fortschritten sehr zufrieden. Wenn wir am
Wochenende so laufen wie auf dem Seminar, dann gibt es eine berechtigte Chance,
dass wir mal mit einem Nuller durchkommen.
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