Damit hatte ich nun auch nicht gerechnet und bis ich die Pfeife
gezückt hatte, war sie schon fast am Horizont verschwunden.
Aber sie hat dann tatsächlich auf den ersten Pfiff kehrt gemacht
und
kam in Windeseile zurück. Also Leine dran und noch mal zum Pipi machen
geschickt. Nachdem das dann alles erledigt war, ging es im Fuß in Richtung
Trainingsgebiet. Wie beim letzten Mal, habe ich auch heute den roten Busch wieder genutzt. Den kann man halt so schön weit sehen. Aber dieses Mal lag dort ein Dummy ein kleines Stück davor in hohem Gras. Ich schicke die Jay Jay also Voran und sie geht in rasendem Tempo raus. Hier kann sie nur geradeaus, da das Stück nur etwa drei Meter breit und auf beiden Seiten von einem Zaun begrenzt ist. Als mein Mädel den roten Busch fast erreicht hat, kam von mir der Suchenpfiff. Vollbremsung
Umgedreht und Nase runter. Such, such, such und schon gefunden
und in rasendem Tempo zurück zu mir. Wow, das war klasse! Das ist so irre, in
welcher Geschwindigkeit dieses Hundekind arbeitet. 
Dann ging es weiter im Fuß an dem Stück vorbei wo wir letztes mal gearbeitet haben bis zum nächsten abgeernteten Maisfeld. Die beiden Maisfelder werden durch einen schmalen Streifen Wald getrennt und an diesem Waldrand habe ich die Dummys und Teller aufgestellt. Immer an markanten Punkten. Mal ein bisschen weiter am Feld, mal weiter im Wald. Der Wind kam so, dass wir unten auf dem Feld begonnen haben. Sie sollte ja noch keinen Wind von den anderen Sachen bekommen.
Der erste Teller stand ein wenig weiter im Wald. Jay Jay ging schnurgerade raus und biegt kurz vor Ende des Ackers nach links ab. Nix da. Zurückgepfiffen. Noch einmal angesetzt und wieder geht sie schnurgerade und schnell raus, um kurz vorher wieder abzubiegen. Also habe ich sie wieder zurückgepfiffen, abgesetzt und bin den Weg einmal gegangen. Beim nächsten Versuch ist sie schön gerade bis zum Teller gelaufen.
Auch die nächste Stelle war ein Teller. Dieses Mal stand er aber weiter vorne. Welch eine Begeisterung als sie dort ankam.
Auch die anderen Stellen haben wir gut abgearbeitet. Dann ging
es auf das andere Maisfeld. Hier hatte ich einen Teller direkt auf dem Acker
zwischen den Reihen aufgestellt. Der Weg verlief parallel zum Waldstreifen. Jay
Jay nimmt die Richtung gut an, läuft etwa fünf Meter und biegt dann ab Richtung
Wald. Tüt Tüüüüüüüt! Niemand hat gesagt, dass es Richtung Wald geht. Ich habe
geradeaus gezeigt! Und noch einmal angesetzt. Wieder dasselbe Spiel. Da merkte
man wieder, das das Mädel ihre eigene Idee von der Aufgabe hat und auf ihre Art
ans Ziel kommen will. Kann sie vergessen, denn ich weiß hundertprozentig, das da
im Wald nichts mehr ist.
Und ohne mich wird sie den Teller nicht finden. Ich bin also mit
ihr ein ganzes Stück gerade auf die Stelle zugegangen zu der sie hin soll und
habe sie dann noch einmal aus kurzer Entfernung geschickt. So eine kurze
Entfernung, wie sie sie zuvor gelaufen ist bevor sie abbog. Jay Jay geht super
raus, läuft bis fast zu der Stelle und biegt wieder Richtung Wald ab.
Stopp-Pfiff! Und Jay Jay sitzt.
Damit hatte ich jetzt nicht wirklich gerechnet.
Also Suchenpfiff hinterher gegeben. Sie saß ja schon fast neben
dem Teller. Und was macht das Mädel? Kommt zu mir zurück.
Also bin ich mit ihr wieder zu der Stelle zurück, habe sie mit
Sitzpfiff dort hingesetzt und bin vor ihr stehen geblieben als ich dann den
Suchenpfiff gegeben haben. Und sieh mal an, nun ging die Nase runter und sie kam
zum Erfolg. Ein paar Reihen weiter hatte ich noch ein Dummy ausgelegt. Hier bin ich dann ein Stück weiter weg gegangen, als bei der vorherigen Aufgabe. Und ich konnte es fast nicht glauben, aber mein Mädel ist dieses mal nicht abgebogen, sondern hat mir vertraut das dort etwas liegt! Das Mädel muss einfach noch lernen, dass sie mir vertrauen muss. Wir werden weiter dran arbeiten.
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