Tagebuch für alle sportlichen und nichtsportlichen Aktivitäten (Dummytraining, Agility, Obedience)
Sonntag, 31. Dezember 2017
Ein letztes Mal in diesem Jahr
gibt es hier was zu lesen. Aber keine Angst, auch 2018 wird es viele kleine Geschichten hier geben. Schon alleine dann, wenn unser B-Wurf da ist.
Es gibt ja Leute, die glauben Hunde könnten nicht denken oder sich gar Strategien ausdenken. Ich habe bei meinen Hunden schon mehrfach erlebt, dass sie sehr wohl genau darüber nachdenken was sie tun, bzw. was sie tun müssen um an ihr Ziel zu kommen. Das neueste Beispiel ist Mozart.
Ich war gerade mit allen vier Hunden draußen zum Lösen. Ich hatte ja erwähnt, dass Mozart grad nicht so gut aus dem Garten wieder rein kommt und ich das mit Hilfe von einer Belohnung in den Griff bekommen habe. Die Belohnung gibt es immer noch - Mozart kommt schnell und artig ins Haus. Eine kleine Dose mit getrockneten Pansenstücken steht dafür direkt an der Tür. Ich rufe Mozart also rein, er bekommt sein Pansenstück und wir gehen gemeinsam vom Wintergarten ins Haus. Tür zu, alle aufs Sofa.
Kurz darauf steht Mozart wieder auf, geht zur Terassentür, die ich vom Sofa aus sehen kann, stellt sich dorthin und schaut mich an. Das ist sein Zeichen um uns zu sagen das er raus muss. Hmmmm, kann das sein? Wir waren doch vor nicht einmal fünf Minuten draußen gewesen! Naja, vielleicht hat er vergessen einen Haufen zu machen und es drückt nun. Also stehe ich auf und gehe mit Mozart durch den Wintergarten und lass ihn hinaus.
Zwei Sekunden später war klar, dass der Bub keinesfalls muss. Mozart ist hinaus in den Regen gelaufen und hat sich gegenüber der Tür hingestellt und mich angeschaut. Er wollte, dass ich ihn rufe und er dann als Belohnung ein Stück Pansen bekommt. Da ich ihn nicht gerufen habe, hat er sich hingesetzt und weiter gewartet das ich rufe. Ich hab ihm dann den Gefallen getan und ihn gerufen und belohnt, obwohl ich sein Spiel durchschaut habe. Zurück ins Wohnzimmer und aufs Sofa. Keine zwei Minuten später steht Mozart auf und geht zur Tür ....
Ich finde das echt klasse überlegt. Er hätte sich ja auch vor die Dose stellen können um Kekse zu betteln. Aber er hat genau das getan wofür er belohnt wird. Die Pansenstücke müssen ihm wohl sehr gut schmecken, dass er sich diese kleine List ausgedacht hat.
Seit Freitag Mittag habe ich Urlaub. Leider spielt das Wetter nicht wirklich mit, aber das hindert mich nicht daran ordentlich mit den Hunden zu trainieren! Endlich richtig viel Zeit! Am Freitag Mittag hatte ich mich dann auch gleich mit den M&Ms verabredet. Zuerst kamen die Großen dran, danach die Kleinen. Für die Großen gab es eine große Suche. Jeder Hund durfte 4 Dummys holen. Wir hatten zur Ablenkung zwei Plastikenten und eine Taube in das Gebiet gestellt - alle drei Hunde liefen so daran vorbei. Sehr schön! Nach der Suche gabs dann noch ein paar Markierungen für jeden. Jay Jay hat klasse gearbeitet. Schnell und gut markiert! Ich kann es immer noch nicht fassen, wie sehr sie dieses mal von der Läufigkeit beeinträchtig war. Hätte ich das gewusst, ich hätte die BLP sicherlich nicht gemeldet. Das Training in der ganzen Zeit war im Grunde genommen für die Katz! Und jetzt ist sie wieder sooooooooooo toll! Ich hab endlich mein Mädchen wieder.
Danach waren die Kleinen dran. Wir haben noch Verstärkung bekommen von einem vierten Junghund - die Tochter der M&Ms mit ihrer Hündin. Zuerst gab es ein bisschen Fußlaufen hintereinander her. Der vorderste gab einen Sitzpfiff, wir blieben alle stehen und die Hunde setzten sich. Dann ging der letzte in Schlangenlinien durch die Reihe bis nach vorne. Wieder Fußlaufen, Sitzpfiff, Anhalten und der letzte nach vorne. Als wir alle durch waren, haben wir die Hunde in einer Reihe nebeneinander gesetzt. Jeweils 3 Leute haben sich im Abstand von 2 - 3 Schritten vor die Hunde gestellt, der Vierte ist ein Stück weiter weg gegangen und hat seinen Hund zu sich gerufen. Die anderen drei sollten dabei sitzen bleiben. Das hat sehr gut geklappt. Irgendwann ist Mozart aber aufgestanden und musste die für ihn neue Hündin begrüßen gehen. Aber er ist nicht während der Übung aufgestanden. Immerhin. Für Mozart war das Training dann hier zu ende, denn mit dem Dummy wollte ich nichts machen weil er ja gerade ein Problem mit dem zurückkommen hat. Es wäre kontraproduktiv gewesen. Die anderen haben dann nacheinander jeder noch ein paar Markierungen und das Tupfenspiel gemacht.
Am Abend hatte ich dann noch Besuch von Iris. Kurzfristig haben wir beschlossen mit Geenie und Mozart noch ein kleines Training zu machen. Dazu sind wir in meine Praxis gegangen und haben anständig an der Fußarbeit trainiert. Ein Schritt und ein Schritt und ein Schritt .... Zuerst waren die beiden ganz schön aufgeregt. Immerhin waren sie ganz schön beengt am trainieren. Aber das wurde immer besser. Wir haben etwa 45 Minuten an einzelnen Schritten Fußlaufen, rechts- und Linkswendungen und nach rechts und nach links abbiegen geübt. Dann noch Sitz und Platzwechsel. Die beiden haben sehr gut mitgearbeitet und Mozart war danach ganz schön fertig.
Am Samstag morgen ging es dann gleich weiter mit dem Junghundetraining. Dieses mal waren wir nur zu dritt. Lucy, Nieke und Mozart waren da. Lucy war seit zwei Tagen läufig und immer noch ein bisschen durch den Wind. Sie durfte dann auch zuerst arbeiten. Im Gegensatz zu den letzten beiden Wochen war sie aber viel besser dabei. Das Hormonchaos scheint sich also langsam zu legen. Ich konnte den beiden einige Tipps geben wie sie die Aufgaben besser machen und war sehr zufrieden mit den gezeigten Übungen. Danach kam Nieke dran. Sie kommt nicht so oft zum Training, weil Frauchen etwas weiter weg wohnt und auch immer mal am Wochenende arbeiten muss. Aber es hat alles sehr gut geklappt und ich konnte den beiden noch ein paar Sachen mitgeben die sie nun künftig üben können/sollen. Ich bin schon ganz schön stolz auf meine "Babys" die machen sich alle richtig gut. Zum Schluss war Mozart dran. Er war ein bisschen durch den Wind. Das das vielleicht an der läufigen Lucy gelegen hat, ist mir erst hinterher eingefallen. Wir haben ja genau da gearbeitet wo sie zuvor auch gewesen ist. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht! Aber trotzdem hat er sich viel Mühe gegeben. Nur mit dem sitzenbleiben klappte es nicht so gut.
Für heute hatte ich mich wieder mit Iris verabredet. Sie musste nachsitzen, da sie am Samstag nicht dabei war. Da wir nur zu zweit waren hab ich beschlossen das wir die beiden gleichzeitig arbeiten. Und so sind wir gemeinsam nach hinten ins Wäldchen gegangen. Unterwegs haben die Hunde ihre Geschäfte erledigt. Natürlich mussten sie artig an lockerer Leine gehen! Zuerst mussten wir ein Click für Blick-Training einlegen, da unsere Nachbarin mit Besuch und 4 Hunden kam und an uns vorbei musste. Das hat die beiden natürlich hochgefahren, so dass wir danach noch ein bisschen Unterordnung machen mussten um sie wieder in den normalen Arbeitsmodus zu bekommen. So mit dem Dummy zu arbeiten wäre nicht gut gewesen. Das wäre sicherlich nach hinten losgegangen.
Nachdem die beiden sich runtergefahren haben, haben wir nacheinander zusammen mit den Hunden ein Dummy ausgelegt und die Hunde Voran geschickt. Die Übung wurde abwechselnd ein paar mal wiederholt. Ich habe Mozart an der Schleppleine gehabt und gleichzeitig am sofortigen zurückkommen gearbeitet. Beim letzten Mal ist er dann auch tatsächlich ohne zu zögern direkt auf mich zugelaufen! Na das gab aber eine riesen Portion Skyr! Fand er gut! Und hat es sich sicherlich auch gemerkt. Zum Schluss gab es dann noch das Tupfenspiel. Dieses mal richtig schwierig versteckt. Die Hunde haben beide gut die Nase eingesetzt und das Dummy schnell gefunden. Das reichte dann auch für die beiden. Wir mussten schließlich auch noch an lockerer Leine zurück gehen. Man merkte dann auch schon sehr gut, dass die Konzentration nicht mehr da war. Ich musste mehrfach stehenbleiben und Mozart wieder zu mir zurück beordern. Aber bevor es zurück ging, musste Mozart noch ein bisschen sitzenbleiben üben, während ich für Jay Jay schon einmal eine große Suche vorbereitete.
Dann war die Jay Jay dran. Es ist wirklich toll anzusehen, wie viel Spaß sie hat und wie sie sich freut, wenn sie merkt das ich die Dummyweste an habe und sie arbeiten darf. Der ganze Hund leuchtet dann vor Freude, nicht nur die Augen. Nachdem auch sie ihre Geschäfte erledigt hat, musste sie an die Leine und ordentlich Fuß laufen. Das gehört dazu, das kann man gar nicht oft genug üben. Und Jay Jay weiß, dass sie ordentlich laufen muss, sonst dauert es nur länger bis sie arbeiten darf. Und man kann ihr richtig ansehen wie sie sich zusammenreißen muss. Aber das gemeine Frauchen will es halt so. Zuerst durfte sie die 6 Dummys aus der Suche holen. Das war ganz schön schwierig. Zwei Mal habe ich ihr ein Verleitdummy so in den Weg geworfen, dass sie auf jeden Fall drüber muss. Sie hat es gesehen - ein Blick und zack lief sie mit dem bereits gefundenen Dummy zu mir. Click! Das hat die Maus super gemacht! Auch beim zweiten Mal hat sie das Verleitdummy nur kurz angeschaut.
Danach dann zwei Markierungen in einer Linie. Das vordere Dummy sollte zuerst geholt werden, wozu ich einen Pfiff gegeben habe. Jay Jay hat sofort gestoppt und das Dummy aufgenommen. Nach zwei Wiederholungen haben wir uns einen neuen Platz gesucht. Dieses mal sollte ein Dummy nachgelegt werden, wenn sie das hintere geholt hat und auf dem Rückweg ist. Erster Versuch: Jay Jay hört auf den Pfiff, stoppt und bringt das vordere Dummy. Danach schicke ich sie wieder und sie läuft gut durch zum hinteren Dummy und bringt dieses. Nun schicke ich sie erneut Voran. An der Stelle wo das vordere Dummy lag fängt sie an zu suchen. Stoppfiff! Jay Jay nimmt diesen an (Yeah!) und ich schicke sie weiter nach hinten, was sie auch sofort annimmt. Suchenpfiff und Dummy Nummer drei ist drin.
Bei der Wiederholung fällt das vordere Dummy leider hinter einen Hügel, so dass es nicht im Sichtfeld ist wenn Jay Jay dort ankommt. Ich gebe den Pfiff, Jay Jay guckt, sieht aber das Dummy nicht und läuft ein paar Meter weiter. Ich gebe den Rückrufpfiff. Hinterher wird mir von Iris bestätigt, dass sie tatsächlich gestutzt hat und sich unsicher war was sie tun soll. Auf den Pfiff hören und das hintere Dummy liegenlassen, das sie bereits sieht? Oder doch das hintere noch schnell mitbringen? Sie hat sich für mitbringen entschieden. Da das vordere Dummy noch lag, wurde hinten eine neue Markierung geworfen. Ich wusste ja, dass Jay Jay das vordere Dummy nicht im Blickfeld hat. Deswegen habe ich beim erneuten schicken nicht nur den einzelnen Pfiff gegeben, sondern gleich danach auch den Suchenpfiff. Und schon ging die Nase runter und Jay Jay brachte das gewünschte Dummy. Dann noch das hintere schnell geholt und das Training war vorbei und Jay Jay glücklich. Mein kleines schwarzes strahlt dann richtig wenn sie gearbeitet hat und gefordert wurde.
Wie gesagt - ich habe Urlaub! Und deswegen dürfen die beiden schwarzen sich auf morgen früh freuen. Ich habe mich noch mal mit Iris zum Training verabredet. Dieses mal in der Sandkuhle. Ich bin gespannt und freue mich schon.
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