Sonntag, 4. August 2013

Die Begleithundeprüfung

Dottie und ich haben die BH bestanden

Und das auch noch als bestes Team



Heute morgen als ich losfuhr war ich fürchterlich aufgeregt. Die Sonne knallte bereits um 8.30 Uhr gnadenlos auf den Platz. Dann erst einmal melden, Begrüßung und Sachkundenachweis für die Leute die den noch machen mussten. Sofort danach ging es dann weiter mit der Chipkontrolle. Dazu sollten wir uns auf dem Parkplatz im Schatten mit allen Hunden im Kreis aufstellen. Die Richterin stand in der Mitte und jeder der aufgerufen wurde musste vortreten, der Richterin die Hand reichen und dem Hund den Chip ablesen lassen. Keine 5 Minuten und wir waren mit dem Teil auch schon durch.

Während das erste Paar gleich weiter auf den Platz ging, wurden die anderen Hunde wieder im Auto verstaut. Dottie und ich waren mit unserem Partnerteam als viertes an der Reihe. Also hatten wir noch jede Menge Zeit um dem ersten Team in Ruhe zuzuschauen. Bei den beiden lief es gut und so sah das auch die Richterin bei der Besprechung. Als das zweite Team an der Reihe war, habe ich mich nach der Hälfte der Zeit mit Dottie noch einmal in die Büsche geschlagen. Nicht dass mein Mädel während der Prüfung plötzlich dahin muss! Und ich wollte das auch auf keinen Fall zu spät machen, denn danach sollte sie eigentlich noch mal kurz wieder ins Auto. So etwas muss gut geplant und durchdacht sein.

Praktisch wenn Hund seine Geschäfte auf Kommando erledigen kann. Dottie kann. Das Team vor uns schwitzte allerdings mächtig, weil der eine Hund auf keinen Fall .... Und sowas kann dann schon mal daneben gehen. Ist es zum Glück nicht! Als ich mit Dottie von unserem kleine Spaziergang zurück kam, hab ich sie noch einmal kurz ins Auto gesetzt und bin selber zum bestimmt 10ten Mal an diesem Vormittag kurz verschwunden.

Kurz bevor das Team vor uns fertig war hab ich Dottie dann wieder aus dem Auto geholt. Vor Ihren Augen das kleine Döschen mit lecker gekochtem Putenherz aufgefüllt und dies in die Tasche gesteckt. Dann auf dem Weg zum Platz nochmal wieder rausgeholt und ihr was daraus gegeben und theatralisch wieder in der rechten Tasche verstaut. Ein Stück Herz hab ich in der Hand behalten und dann das Döschen hinter mir jemandem in die Hand gedrückt, während ich sie mit dem Stück in meiner Hand abgelenkt habe. Für Dottie befand sich die Belohnung aber hundertprozentig in meiner Tasche. Mittlerweile waren die beiden vor uns in der Nachbesprechung und es wurde Zeit die Hunde kurz abzuduschen. Gesagt, getan und dann gings los.

Mit meiner Team-Partnerin hatte ich besprochen dass sie zuerst laufen, während Dottie in die Ablage geht. Nach der offiziellen Anmeldung zur Prüfung habe ich Dottie dann schnell ins Platz gebracht. Ich hab sie extra weit nach hinten in den Schatten gelegt, damit ich auch noch in den Genuss kam nicht in der Sonne zu stehen. Die Teams vor mir durften nämlich braten. Dottie lag wie eine Eins. Als ich sie dann abgeholt habe und zum zweiten Teil der Prüfung ging, konnte man deutlich merken das sie ein wenig irritiert war. Das ist doch noch nie vorgekommen, dass ich ihr nach der Ablage nix gegeben habe! Und immerhin hatte ich doch das Döschen mit den lecker Sachen extra mitgenommen!

Wir mussten dann noch ein bisschen warten bis wir endlich die Startfreigabe bekamen. Die Zeit habe ich genutzt um Dottie ordentlich heiß zu machen auf das Fußlaufen. Und Dottie lief so gut wie nie! Ich hatte das Gefühl sie würde sich noch mehr anstrengen weil sie ja ihre Belohnung nicht bekommen hatte. Zwischen der Leinenführigkeit und der Freifolge habe ich sie noch mal ordentlich heiß gemacht, was auch den erwünschten Erfolg brachte. Einzig bei der Freifolge fiel sie für ein paar Schritte am Ende ein bisschen zurück, was sie dann aber kurz vor der Wendung wieder aufholte und setzte sie sich dann beim stehenbleiben nicht hin, so dass ich ein extra Kommando brauchte.

Dann auf dem Weg zum Startplatz für das Sitz und Platz habe ich sie wieder mit unserem Ankündigungswort ordentlich vorbereitet und Dottie hat noch mal alles gegeben. Superenge Fußfolge. Ich bleib stehen, Dottie setzt sich. Kommando Bleib und 15 Schritte weg. Umdrehen und warten bis der Richter das Zeichen fürs zurückgehen gibt. Dottie sitzt bis ich wieder neben ihr stehe. Ich habe kurz überlegt, ob ich zurück an den Anfangspunkt gehe und sie nochmal heiß mache oder ob ich sofort weitergehe soll und mich dann für letzteres entschieden. Schließlich bin ich beim Training mit ihr auch nicht ein einziges Mal zurückgegangen und Dottie war voll aufmerksam. Also wieder Kommando Fuß - 10 Schritte - Anhalten - Dottie setzt sich. Kommando Platz und ohne ein weiteres Wort mit dem rechten Fuß weggegangen. Nach 30 Schritten umgedreht und Dottie angestrahlt während ich auf das Zeichen der Richterin gewartet habe. Dann Kommando "Hier" und Dottie flitzt los, kommt schnell in ein schönes Vorsitz und wartet. Spätestens jetzt muss es doch die Belohnung geben! Jetzt nur noch einmal auf das Zeichen warten und dann das Kommando für die Grundstellung. Völlig frustriert kommt mein Mädel in eine leicht schiefe Grundstellung. Und nachdem dann auch sofort das Zeichen für das Ende der Prüfung kommt, durfte ich sie ENDLICH loben! Das hat sie dann doch ein wenig dafür entschädigt, dass es immer noch nix gab.

Angeleint ging es dann noch mal zur Richterin um sich ordnungsgemäß vom ersten Teil der Begleithundeprüfung abzumelden. Bei der folgenden Besprechung meinte die Richterin dann: Bei euch habe ich nicht viel zu schreiben gehabt. Die Ablage war perfekt. Bei fast voller Punktzahl in der Leinenführigkeit und Freifolge gibt's auch nichts zu sagen. Sitz und Platz war Fehlerfrei. Nur ganz zum Schluss gabs eine kleine Unstimmigkeit bei der Grundstellung. Was bin ich stolz auf mein kleines Mädchen!

Und dann ging es endlich raus zum Auto und Dottie bekam ihre wohlverdiente Belohnung!

Noch drei Teams und danach dann ab zum Verkehrsteil. Im Gänsemarsch ging es hintereinander her über die Hauptstraße in eine Nebenstraße. Dort haben wir die nächsten Anweisungen erhalten. Während wir hintereinander die Straße lang gingen, musste immer der letzte aus der Reihe an den anderen vorbei joggen und sich an den Anfang setzen. Als hier alle durch waren musste immer der erste umdrehen und an der Reihe vorbeigehen bis er sich wieder hinten anschließen konnte. Zwischenzeitlich fuhr ein Radfahrer laut klingelnd an uns vorbei. Alle Hunde haben das toll gemacht! Ab und an mussten wir stehenbleiben, weil doch einiges an Autos an uns vorbeigefahren ist. Aber wir konnten dann auch gleich zeigen, dass wir und unsere Hunde auf so etwas vorbereitet sind.

Weiter ging es an einem Bauernhof vorbei und an einigen bellenden Hunden die in den Gärten waren. Dann durch eine weitere kleine Straße wieder Richtung Hauptstraße. Plötzlich schießt ein Golden Retriever auf seinem Grundstück Richtung Zaun. Und dann noch einer und noch einer und ... Schließlich waren es so ca. 10 Stück die da am Zaun die Welle machten, während alle Prüfungshunde völlig cool auf der anderen Straßenseite vorbeigingen. Dieser Teil der Prüfung war so nicht geplant gewesen, hat aber bei allen gut geklappt.

Nachdem wir dann wieder über die Hauptstraße gegangen sind, ging es über eine kleine Holzbrücke auf einen Parkplatz. Die Richterin blockierte die Brücke und jeder musste sich an ihr vorbeidrängeln. Hier nun kam die Anbinde Übung. Je zwei Hunde wurden an der Seite festgebunden und die anderen mussten daran vorbeigehen während die Besitzer der angebundenen Hunde hinter einen Busch außer Sicht gingen. Auch das haben alle Teams super gemeistert. Während wir nun auf dem Fußweg an der Hauptstraße entlang wieder Richtung unserer Autos gingen, haben noch einmal die Richterin und drei Helfer den Fußweg ein wenig versperrt, so dass wir uns jeweils mit unseren Hunden dadurch drängeln mussten.

Auf einer kleinen Grünfläche sollten wir anhalten und alle ganz eng zusammen kommen. Hier mussten die Hunde noch einmal alle ins Platz gelegt werden und dann danach noch einmal alle ins Sitz. Danach ging die Richterin dann rum und hat allen einzeln zur bestandenen Prüfung gratuliert. Nun durften wir schnell zu den Autos gehen und zum Platz zurückfahren. Während die Richterin und die Prüfungsleiterin die Unterlagen fertig gemacht haben, hat der Rest der Truppe sich erst einmal über das mitgebrachte Buffet hergemacht.

Danach kam dann noch die Siegerehrung. Ich hatte mir zwar vorgenommen den Tagessieg zu machen, aber dass wir das dann auch tatsächlich geschafft haben freut mich umso mehr! Das fühlt sich auf jeden Fall richtig gut an.

Nachdem dann alle ihre Schleifen bekommen haben, hab ich noch von jedem Team das wollte ein Foto für die Vereinshomepage gemacht. So eine Prüfung läuft man ja schließlich nicht alle Tage.


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