Sonntag, 21. Januar 2018

Hundebesuch

Nach einem anstrengenden Wochenende sind alle vier im Land der Träume angekommen






Wir hatten Hundebesuch. Geenie durfte einen Tag und zwei Nächte wohnen bei uns wohnen. Das war vor Monaten so abgesprochen, blöd nur das sie läufig war. Aber das kriegen wir schon hin. Am Freitag Abend wurde uns die Maus gebracht. Uns sie marschierte ohne Leine einfach so mit mir ins Haus. Nur ganz kurz stutzte sie, als sie bemerkte das Herrchen und Frauchen in die entgegengesetzte Richtung zum Auto gingen. Nachdem ich ihren Namen gesagt habe, wandte sie sich sofort wieder mir zu und hatte das dann wohl auch gleich vergessen. Kaum durch die Haustüre hindurch gegangen, hörte sie schon Dottie, Aiden, Jay Jay und Mozart die auf sie warteten. Es gab auch gleich ein großes Hallo als ich endlich die Tür öffnete. Das sah vor Wochen, als Geenie uns das erste Mal besucht hat noch ganz anders aus. Von einem Viererrudel stürmisch begrüßt zu werden ist ja auch gar nicht so leicht. Dieses Mal fühlte sie sich gleich hier zuhause und untersuchte dann auch schnell die Räume. Alles noch an seinem alten Platz?


Schon nach kurzer Zeit war der Trubel vorbei und ich habe Rinderkopfhaut verteilt um die Bande erst einmal zu beschäftigen. Unsere Vier verschwanden sofort auf ihre Plätze, Geenie lief etwas ratlos rum. Sie wusste nicht wohin. Ich hab mich dann aufs Sofa gesetzt und ihr den Teppich vor meine Füße gezogen und sie angewiesen sich dorthin zu legen. Das nahm sie dann auch dankbar an und konnte nun endlich anfangen den Snack zu verspeisen. Nach einiger Zeit kam dann Dottie an - sie war schon fertig und stellte sich eineinhalb Meter vor Geenie hin. Sie sagte nichts, schaute nur. Unsere Bande weiß, dass sie die anderen nicht beklauen dürfen. Aber mit dem Besuch kann man es ja mal versuchen, oder? Als Geenie auf schauen zwar unsicher wurde, das Knabberding aber nicht liegen ließ, versuchte Dottie es mit einem ganz leisen knurren. Das wirkte. Geenie stand auf, und beschwichtigte ordentlich mit der Rinderkopfhaut in der Schnut. Von mir erntete Dottie dafür einen strafenden Blick. Sie wusste genau was der bedeutet. Mist, ertappt! Also blieb Madame weiter auf Abstand stehen und wendete den Kopf ab, bis Geenie sich wieder sicher fühlte und sich auf den Teppich legte. Erst dann ist Dottie in einem großen Bogen um sie herum gegangen und in der Box verschwunden. Das ist wirklich toll mit anzusehen wie schön die Hunde miteinander kommunizieren.


Als dann alle fertig gefressen hatten, legten sich unsere Vier auf ihre Plätze zum schlafen. Geenie untersuchte erst noch mal alle Spielzeuge. Ich glaube sie hat im Laufe der Zeit die sie hier verbracht hat jedes Spielzeug mindestens einmal auf einen anderen Platz getragen. Und dann hat sie auch gleich noch eine Kauwurzel gefunden die sie richtig klasse fand und die sie dann ausgiebig bearbeitete. Neugierig wie Mozart ist, musste er natürlich gucken was Geenie da macht und ob man nicht vielleicht die Wurzel haben kann. Da Geenie läufig war, hatte sie ein Höschen an. Weniger wegen des Blutes, als vielmehr als Schutz vor Mo. Und das hat er auch ganz schnell spitz bekommen, das sein Schwesterherz läufig ist. Huch! Da war er aber begeistert! Und dann fing er an Geenie zu umwerben. Legte die Pfote auf, stupste sie an, tänzelte um sie herum. Stupste sie wieder an, schleckte sie ab und versuchte dann aufzureiten. Wortlos hab ich ihn abgepflückt. War sowieso von der falschen Seite. Ich hab Mozart dann wieder mit aufs Sofa genommen, wo er neben mir liegen bleiben sollte. Womit ich nicht gerechnet habe: Geenie scharwenzelte ständig am Sofa vorbei, blieb stehen und präsentierte ihm ihre Rückseite. Ich schob sie weg, damit Mozart es nicht so schwer hatte liegen zu bleiben. Er fand das nämlich absolut überflüssig. Und schon kam Geenie von der anderen Seite und präsentierte ihm schon wieder ihren Hintern. Dazu nahm sie dann auch schön die Rute beiseite.


Oh nein! Das darf doch wohl nicht wahr sein! Geenie ist in den Stehtagen! Na das kann ja ein tolles Wochenende werden. Und das war es dann auch. Nun hatte Mozart es nämlich auch verstanden, das da etwas anders ist als sonst. Und ich hatte alle Hände voll zu tun ihn auf dem Sofa zu halten. Geenie hat es mir aber auch wirklich nicht leicht gemacht. Immer wieder kam sie und bot sich an. Und ich schob sie immer wieder weg. Solange sie nicht direkt bei uns stand war das alles kein Problem. Glücklicherweise kam dann endlich Fidi nach Hause und konnte mir helfen. Als erstes: Leine bitte! Als zweites: Box aufstellen. Jetzt konnte ich einen der beiden kurzzeitig in der Box parken. Und die Sache wurde deutlich leichter für mich. Ich musste mich nämlich nicht um beide gleichzeitig kümmern. Abwechselnd hatten wir einen an der Leine auf dem Sofa, während der andere durch die Gegend laufen durfte.


Für die Nacht hatten wir schon zuvor abgemacht, dass die Mädels mit Fidi oben schlafen und ich mit Aiden und Mozart unten im Wohnzimmer auf der Couch. Das klappte wunderbar. Fidi ging mit den Mädels in den Garten und danach nach oben, während ich mit den Rüden nach vorne aus dem Haus ging und danach dann gleich im Wohnzimmer verschwand. Die Nacht war ruhig bis auf einen Alarm. Mozart hatte oben etwas gehört und fing an zu Bellen. Aiden natürlich sofort eingestimmt und schon kam von oben die Antwort. Nachts um drei versteht sich. Wie gut, dass wir am Samstag ausschlafen konnten.


Der Samstag lief ganz gut. Spaziergänge gab es getrennt. Mozart mit Dottie, Geenie mit Aiden und Jay Jay. Obwohl Geenie nach wie vor jede Gelegenheit dazu nutzte um sich an Mozart ranzumachen, war er doch erstaunlich gut ansprechbar. Naja, er hebt ja auch immer noch nicht das Bein. Und so ganz wusste er wohl auch noch nicht was das ist. Aber das etwas anders ist, das hat er verstanden. Und ich wette, er hätte es auch ganz schnell rausbekommen, wenn es die Gelegenheit gegeben hätte. Gab es aber nicht.


Am Sonntag morgen hatten wir dann Junghundetraining und Geenie wurde wieder von ihrer Familie übernommen. Ich war gespannt, ob die beiden Youngster wohl arbeiten würden. Sie taten es! Dadurch das beide teilnehmende Hündinnen läufig waren, durfte Mozart zuerst arbeiten. Im Pinzip haben wir die Aufgaben vom letzten Training widerholt. Nur ein bisschen anders. Und dadurch das ich zwei Helfer hatte, habe ich an drei Stellen ein Dummy ausgelegt und zwei davon absichern lassen. Das war auch gut so, dann Mozart ist tatsächlich einmal falsch gelaufen. Aber er ließ sich gut zurückpfeifen. Danach hat er alles fein geholt. Und was noch schöner ist. Er arbeitet nach wie vor ganz toll und bringt jedes Dummy ordentlich zu mir zurück. Das Tragen kann noch besser werden, aber auch das wird noch. Viel wichtiger ist mir, dass der kleine Mann gut aufpasst, schön warten kann und das Dummy auch wirklich auf kürzestem Weg zu mir zurückbringt und abgibt. Und das tut er. Ich war heute doch ganz schön Stolz auf meinen kleinen Buben. Trotzdem er zwei Nächte und einen Tag mit einer Hündin in den Stehtagen verbracht hat, war er wirklich gut ansprechbar und hat trotzdem super gearbeitet. Darauf kann man gut aufbauen.


Den Rest des Tages haben wir ruhig verbracht. Ich hab dann noch ein bisschen das Wohnzimmer umgeräumt und die alte Stoffbox abgebaut, bei der der Reißverschluss nicht mehr richtig funktionierte. Wie gut, dass ich das noch mal kontrolliert habe. Die Box ist nämlich doch noch zu gebrauchen! Man muss manchmal nur ein bisschen hartnäckig sein. Und dann habe ich unsere neue Box in die Ecke gestellt. Ein Bombastisches Teil und eigentlich fürs Auto vorgesehen. Dottie fühlt sich darin auch schon richtig wohl. Das ist gut, das ist nämlich ihr "Knast" wenn sie in den Stehtagen ist. Da kommt niemand rein und auch nicht raus. Wir sind also jetzt gut vorbereitet und haben unfreiwillig und unverhofft auch schon einen Testlauf durch.

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