Sonntag, 9. August 2015

JP/R Flying Flap Ears Jay Jay

Am Sonntag war es endlich so weit, die lang ersehnte JP/R für Jay Jay stand an. Für die Prüfung hatte ich drei Kaninchen und drei Enten aufgetaut und im Kühlschrank deponiert. Die musste ich erst einmal aus dem Keller holen und im Wintergarten verpacken. Damit ich auch einwandfreies Wild habe, hatte ich alles nebeneinander auf Zeitungspapier gelegt und begutachtete nun vor dem Verpacken noch einmal jedes Teil und entfernte mit Küchenpapier restliche vorhandene Feuchtigkeit. Erst dann wickelte ich jedes Stück einzeln in Zeitungspapier und legte es in die Kühlbox. Zum Schluss noch 4 Kühlakkus dazu und dann kam die Box ins Auto. Das war natürlich am Abend vorher schon gepackt, so dass ich dann eigentlich fertig gewesen wäre. Dummerweise passte die Kühlbox aber nicht dorthin wo ich den Platz für sie eingeplant hatte und deswegen musste ich das Auto erst noch einmal umräumen. Aber ich hatte genügend Zeit eingeplant.

Pünktlich sind wir dann zuhause losgefahren, damit wir auch ja rechtzeitig vor Ort in Idsingen/Walsrode sind. Oh Wunder, ich habe es geschafft uns ohne zu verfahren zum vereinbarten Treffpunkt auf die Hofstelle von Familie Hüner zu bringen!
Da wir eine halbe Stunde zu früh waren, hatte ich noch genügend Zeit um mit der Jay Jay noch eine Runde zu laufen. War auch notwendig, denn Madame hatte ihren üblichen Aufregungsstuhlgang. Als wir zurück kamen, waren schon ein paar weitere Leute eingetroffen. Auch die drei Richter, Dr. Jutta Jaitner, Bianca Willems-Hansch und Marianne Finger, sowie der Prüfungsleiter waren frühzeitig vor Ort, so dass wir pünktlich mit der Meldung und der Begrüßung beginnen konnten und dann auch schnell Abfahrt ins Gelände war.

Wir fuhren alle nacheinander los zum ersten Treffpunkt, einem frisch abgeerntete Getreidefeld an einer Landstraße. Da es mittlerweile schon warm wurde war es gut, dass wir neben dem Feld hintereinander in einen schattigen Feldweg fahren und dort parken konnten. Noch besser war, dass wir alle am Auto bei den Hunden warten konnten während die ersten beiden Fächer geprüft wurden. Jay Jay und ich hatten die Startnummer 3 von 6 gemeldeten Hunden.

Das erste Prüfungsfach war schnell erklärt und abgearbeitet. Nacheinander gingen die Hundeführer mit ihrem Hund auf das Feld zum Richterteam. Zur Feststellung der Schussfestigkeit leinte ich die Jay Jay ab und ging mit ihr über das Feld vom Richterteam weg. Jay Jay nahm natürlich sofort die Nase runter und suchte. Wonach? Keine Ahnung. Nach einiger Zeit ertönte der erste Schuss und mein Mädel blieb sofort ruckartig stehen und schaute. Ich ging weiter und etwa 20 Sekunden später ertönte der zweite Schuss. Auch hier schaute mein Mädel aufmerksam ob nicht irgendwo etwas fällt. Ich ging unbeirrt weiter und nach weiteren 20 Sekunden fiel Schuss Nummer drei. Das war es schon. Jay Jay war die ganze Zeit gut aufmerksam und hielt Kontakt zu mir, suchte aber trotzdem nach Spuren. Wir durften zurück zu den Richtern gehen. Ich rief mein Mädel und sie kam auch sofort zu mir damit ich sie anleinen konnte. Die Schussfestigkeit aller Hunde war schnell geprüft und es ging weiter mit dem nächsten Prüfungsfach.
 
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Wir arbeiteten uns auf dem Feld immer weiter von den parkenden Autos weg, so dass jeder ein neues Prüfungsgelände zur Verfügung hatte. Für dieses Prüfungsfach mussten wir eine Ente abgeben. Die Aufgabe ist schnell erklärt. Ich stand mit der Jay Jay vor zwei der Richter (HF). Ob ich sie angeleint lasse oder ableine durfte ich selber entscheiden. Nach dem Schuss wurde von dem Prüfungsleiter und dem dritten Richter (E) die Ente geworfen. Erst nachdem ich von einem der Richter hinter mir angetippt wurde, durfte ich die Jay Jay schicken. Sie sollte dann die Ente holen und mir bringen.

Ich entschied mich dafür mein Mädel abzuleinen. Da vertraue ich ihr, das sie hundertprozentig neben mir sitzen bleibt beim Schuss. Der Schuss fällt, Jay Jay schaut aufmerksam wo die Ente fällt. Ich werde vom Richter angetippt, warte eine Sekunde und schicke mein Mädel dann ruhig zum Apport. Jay Jay flitzt los und macht in der Nähe der Ente eine Vollbremsung. Da diese in den Stoppeln liegt muss sie sie erst suchen. Da sie aber relativ gut markiert hat, findet sie schnell, nimmt ordentlich auf und bringt mir die Ente in rasendem Tempo zurück. So schnell, dass sie erst einmal einen Meter an mir vorbei schießt bevor sie dann umdreht und zu mir kommt. Ich warte ruhig bis Jay Jay sich von alleine setzt, warte noch einen kurzen Augenblick und strecke dann die Hand nach der Ente aus. Erst als ich diese umfasse, sage ich mein Ausgabewort. Meine Trainerin wäre stolz auf mich gewesen! Ente in die Tasche gesteckt, Leine raus, Jay Jay angeleint und aufgelöst und schon waren wir mit dem Prüfungsfach fertig.

Nachdem alle Hunde geprüft waren, gab es eine kurze Besprechung und wir bekamen unser Prädikat sehr gut. Die Punkte gab es erst am Nachmittag im Suchenlokal. Wir besprachen dann den weiteren Verlauf, packten unsere Sachen und fuhren hintereinander ins nächste Gelände. Eine Abenteuerliche Fahrt! Es ging wieder in einen Feldweg. Am Ende dann durch einen Graben (???) den wir auf jeden Fall gerade anfahren sollten. Dann in einer scharfen Kurve nach rechts und auf einem Stoppelfeld bis auf eine Wiese. Nie im Leben wäre ich da privat gefahren. Geparkt wurde auf der Wiese.
 

Wir durften am Auto warten, während die Hunde nacheinander einzeln im Fach "Wasserfreude und Merkapport am Wasser" geprüft wurden. Wir benötigten wieder eine Ente, die wir direkt vor der Prüfung abgaben.




Ich stand mit der Jay Jay wieder direkt vor den beiden Richtern, während der dritte Richter schoss und der Prüfungsleiter die Ente ins Wasser warf. Der Teich war relativ klein und hatte eine Insel in der Mitte. Unsere Ente fiel direkt vor der Insel zwischen einem Felsbrocken, der sich im Wasser befand und der Insel ins niedriges Schilf. Das hatte ich deutlich schwieriger geübt. Ich musste wieder vor den Richtern direkt am Wasser Aufstellung nehmen (HF). Jay Jay unangeleint neben mir. Schuss, Ente fällt ins Wasser (E), ich werde vom Richter angetippt und warte wieder meine kleine Sekunde, bevor ich Jay Jay ruhig zum Apport schicke. Sie flitzt sofort los ins Wasser, immer die Ente im Blick und schwimmt schnell über den See, pickt die Ente, dreht um und kommt genauso schnell zu mir zurück. Auch hier setzt sie sich artig vor mich hin mit der Ente im Fang. Erst nachdem ich meine Hand bereits am Stück habe, gebe ich das Abgabekommando und danach mein "Schütteln". Jay Jay schüttelt sich, Kommando Fuß und Jay Jay kommt ins Fuß. Die Richter nehmen mir die Ente ab, so dass ich mein Mädel anleinen kann. Dann bekomme ich meine Ente zurück und wir gehen zusammen zum Auto, während der nächste Hund geprüft wird.

Nach der Aufgabe gibt es eine kleine Pause für die Richter und natürlich auch für uns. Danach bekommen wir wieder unser Prädikat. Auch hier erhalten wir ein Sehr gut. Und weiter geht es. Dieses Mal in den Wald zur "Freien
Verlorensuche". Dieses Prüfungsfach dauert am längsten, denn für jeden Hund muss in einem eigenen Stück Wald von 50 x 50 Metern vier Stück Wild ausgelegt werden, die der Hund danach suchen soll. Das bedeutet für uns natürlich lange Wegstrecken. Damit das ganze schneller geht, nehmen die Richter die ersten vier Stücke schon einmal mit. Jeder Prüfling muss dann das Wild des nachfolgenden schon einmal mitnehmen, damit das nächste Gebiet vorbereitet werden kann, wenn der vorherige zur Gruppe zurück kehrt. Erst wenn alles bereit ist, darf der nächste los gehen. Immer der nächste steht schon einmal im Wartebereich bis er das Zeichen bekommt los zu gehen.




Da ich den Hund nicht mit in den Kreuzungsbereich nehmen darf um zu schauen ob ich mein Zeichen bekomme, übe ich mit Jay Jay einfach mal das Sitzenbleiben. Schadet ja nix. Endlich sind wir dran und ich gehe mit meiner Maus den Weg entlang zu den Richtern. Ganz schön weit war das und die kleine schwarze musste die ganze Zeit ordentlich neben mir gehen. Ich weiß zwar nicht ob das nötig war, aber es war mein Anspruch. Hat sie auch toll gemacht. Bei den Richtern angekommen wurde mir noch einmal erklärt was von uns erwartet wird und wo die Begrenzung unseres Gebietes ist. Das erste mal sollte ich die Jay Jay direkt von der Mitte der Grundlinie schicken.

Ich nahm Aufstellung auf dem Waldweg, leinte mein Mädel ab und durfte dann auch gleich loslegen. Auch hier wartete ich nach dem Ableinen einen Augenblick, bückte mich dann, wartete wieder und gab dann ganz ruhig mein Handzeichen und das Kommando zur
Verlorensuche. Jay Jay wartet ruhig und geduldig neben mir, bis sie los darf. Und dann schießt sie auch los. Nase tief und erst einmal voran leicht nach rechts. Schnell hat sie das erste Stück - eine Ente - gefunden und bringt sie mir ohne Aufforderung zurück. Damit mein Mädel auch weiß das alles richtig ist, strahle ich sie an. Jay Jay setzt sich wieder artig vor mich und präsentiert mir ihre Ente. Ruhig nehme ich sie ab. Hole sie in die Grundstellung und schicke sie noch einmal von derselben Position, nachdem ein Richter mir die Ente abgenommen hat. Jay Jay geht läuft wieder schnell los. Dieses mal tiefer und wieder rechts. Auch das zweite Stück hat sie schnell gefunden und bringt es mir genauso schnell und ordentlich. Ein Kaninchen. Nachdem ich das Kaninchen abgegeben habe, nehme ich mein Mädel wieder ins Fuß und gehe mit ihr an der Grundlinie nach links. Hier braucht mein Mädel schon etwas länger um zum Erfolg zu kommen, aber sie gibt nicht auf. Auf dieser Seite ist der Wald etwas schwieriger und die Kleine ackert sich durchs Unterholz. Aber sie findet die zweite Ente und bringt sie anstandslos. Nun gehe ich noch ein kleines Stück weiter nach links und setz Jay Jay das letzte Mal an. Ich merke schon, dass sie ganz schön fertig ist. Aber trotzdem geht sie schnell raus und sucht und sucht und sucht. Als sie sich bis auf den Waldweg gesucht hat, war ich drauf und dran sie zu mir zurück zu pfeifen und sie neu anzusetzen. Während ich noch überlegte, merkte mein Mädel aber von ganz allein, das das wohl nicht sein kann und ging in den Wald zurück. Und siehe da, schon hatte sie das zweite Kaninchen und schleppte es stolz zu mir. Auch hier bekamen wir wieder das Prädikat sehr gut.

Bis die restlichen drei fertig waren und wir unsere Arbeit besprochen hatte, dauerte es noch eine ganze weile. Aber irgendwann war es so weit und es ging weiter zur
Schleppe. Hier brauchte ich dann wieder ein Kaninchen. Dieses Mal ging es auf eine Wiese mit recht hohem Gras und viel Klee. Trotz der Wärme war die Fläche gut feucht, denn es hatte in der Nacht ordentlich gegossen. Für die Hunde war das gut, für die Menschen eher nicht. Warum, das erzähl ich gleich. Auch hier nahmen die Richter das erste Kaninchen gleich mit um die Schleppe zu ziehen. Erst wenn das Zeichen gegeben wurde, durfte der Hund aus dem Auto geholt werden. Auch hier bekam jeder Hund ein eigenes Gebiet und wir gingen immer weiter die Wiese hoch. Da die natürlich nicht für alle Hunde reichte, ging es nach drei Hunden auf die nächste, die glücklicherweise gleich hinter dem Maisfeld lag. Die Wiese wurde auf der einen Seite durch ein Maisfeld begrenzt und auf der Startpunktseite durch Häuser und Gartenzäune. Wegen des tollen Wetters waren die Besitzer natürlich alle im Garten und schauten begeistert zu. DAS hatten wir dann aber noch nicht geübt. Zum Glück konnte ich das auch erst sehen, als ich daran vorbei ging. So hatte ich keine Zeit mir darüber Sorgen zu machen.

 
 
Dieses Mal waren wir schon an zweiter Stelle und ich war völlig überrumpelt davon. Ein Hund hatte das letzte Prüfungsfach nicht bestanden und wurde somit aus der weiteren Prüfung ausgeschlossen. Ich stiefelte also mit der Jay Jay an der Leine los. Die Schleppe ist das, wo ich sie am allerwenigstens halten kann und so hatte ich Mühe einigermaßen ordentlich mit ihr zu den Richtern zu kommen. Dass überall an den Zäunen Leute standen machte die Sache nicht besser. Aber wir hatten ja bei der vorletzten Schleppe ordentlich an der Leinenführigkeit gearbeitet, so dass wir wenigstens ein einigermaßen gutes Bild abgaben. Trotzdem bin ich zwei Mal stehen geblieben, weil mein Mädel zu sehr vorpreschte. Aber im großen und ganzen war das gut. Bei den Richtern angekommen wurde noch einmal die Aufgabe erklärt. Mir wurde gezeigt wo die Schleppe begann, die auch durch einen Stab markiert wurde. Ich wurde gefragt, ob der stehenbleiben oder entfernt werden sollte. Da wir nie mit so einem Stab gearbeitet haben, habe ich ihn entfernen lassen. Die Richterin wies mich noch einmal darauf hin, dass man die Spur ja auch sehr gut im Gras sehen konnte. Hätte sie das bloß nicht getan! Ich durfte beginnen sobald ich fertig bin.

Ich setzte die Jay Jay in die Grundstellung und leinte sie ab. Dann legte ich ihr die Ablaufleine um, ließ sie sitzen und ging zum Startpunkt um ein wenig von der Kaninchenwolle, die dort lag aufzunehmen. Die hielt ich meinem Mädel unter die Nase und ging dann mit ihr zum Startpunkt. Kaum stand ich dort, nahm Jay Jay schon die Nase runter und zog an. Ich bin nicht mal einen Schritt mitgegangen (zwanzig dürfte ich), da war sie schon aus der Ablaufleine raus und weg. Nach zwei Metern geradeaus in der Spur, bog mein Mädel im rechten Winkel ab nach links. Huch! Die Spur geht geradeaus !!!! Wo will sie hin? Mir wurde heiß und kalt und ich bekam leichte Schnappatmung. Und dann bog sie auch schon wieder nach rechts ab und flitzte geradeaus Richtung Mais. Erst da kam es in mein Bewusstsein, dass wir einen doch recht starken Seitenwind hatten und ich bekam langsam wieder vernünftig Luft. In rasendem Tempo arbeitete mein Mädel die
Schleppe ab. Bog etwa in der Mitte der Wiese scharf nach rechts ab, kreiselte kurz beim nächsten Bogen, fand die Spur nach links und schoss weiter Richtung Mais. Schnell hatte sie das Kaninchen gefunden und kam geradewegs zu mir zurück. Das man uns schlecht sehen konnte von der Seite aus hatte ich bereits beim zuschauen gesehen. Und ich denke mal der Jay Jay ging es auch nicht anders. Rechts von uns stand hinter dem Zaun eine kleine Menschenansammlung die begeistert waren. Fehlte nur noch dass sie applaudierten. Kurz war Jay Jay irritiert, denn sie steuerte direkt auf diese Leute zu, merkte dann aber schnell, dass sie da nicht hin muss kam im leichten Bogen zu mir. Auch hier wieder perfekte Abgabe. Mit den Worten Prüfung beendet, durften wir dann zurück zum Auto gehen. Auch hier bekamen wir wieder das Prädikat sehr gut.

Als alle Hunde fertig geprüft waren, ging es auf ins Suchenlokal. Während wir auf unser Essen warteten vergaben die Richter ihre Punkte und machten den Papierkram fertig. Nach dem Essen war es dann so weit. Wir bekamen unsere Ergebnisse mitgeteilt und auch gleichzeitig die Papiere ausgehändigt. Diejenigen mit den wenigsten Punkten wurden zuerst aufgerufen. Und da haben die Jay Jay und ich tatsächlich keinen einzigen Punktabzug bekommen und somit sensationelle 260 Punkte erreicht! Suchensieger! Als kleine Beigabe bekamen wir ein neues Dummy. Ich glaube die Jay Jay hätte lieber einen Hasen gehabt.
 


Ja, ich kann auch ganz in grün!
Sogar eine grüne Leine habe ich
 
 
Und ich kann es immer noch nicht glauben und freue mich immer noch über diese tolle Leistung von meinem kleinen schwarzen Blitz.

Das ganze hat mir so viel Spaß gemacht, dass es echt schade ist, das wir da nicht weitermachen. Wobei das noch nicht so ganz fest steht. Ich werde von allen Seiten mit ordentlich Informationen gefüttert. So ganz abgeneigt bin ich nun doch nicht mehr. Sag niemals NIE würde ich mal sagen.


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