Und dann sah ich im Rückspiegel Blaulicht. Ließ das Fahrzeug durch und fuhr weiter. Baustelleneinfahrt und stopp. Und dann ging 40 Minuten absolut nichts mehr. Klasse! Es war nämlich genau 7.50 als ich merkte das das wohl länger dauert. Um 8.30 sollten wir melden. Panisch durchsuchte ich meine Unterlagen, wohl wissend das da nirgendwo eine Telefonnummer vom Veranstalter ist. Aber hätte ja sein können....
Ne war aber nicht. Also Jana angepiept. Die hat mich erst mal beruhigt und mir die Nummer vom Sonderleiter gegeben. Als ich den dann erreichte, wusste er schon Bescheid. Ich sollte mir keine Sorgen machen, das wird schon alles. Keine Sorgen? Keine Panik? Der ist gut! Das war mein erster Start auf einem Workingtest! Und ich war sowieso schon ein wenig nervös. Jetzt war ich panisch. Nach 40 Minuten ging es dann weiter. Die nächste Abfahrt war dann meine. Und wir haben den Veranstaltungsort tatsächlich sofort auf Anhieb gefunden. Was wir nicht gefunden haben war ein vernünftiger Parkplatz. Die letzten haben nämlich den Weg so toll zugeparkt, dass da niemand mehr rein fahren konnte. Also habe ich mich zu einem weiteren auf die andere Seite gestellt, wo eigentlich stand das man nicht dort parken sollte. Hab mich auch ganz an die Seite gequetscht, so dass da noch ein durchkommen war. Es war jetzt genau 8.55 Uhr. 9 Uhr sollte die Begrüßung stattfinden und um 9.15 der erste Start. Ich war Nummer 1. Hier liefen aber noch einige Leute hektisch durch die Gegend und es kamen auch immer noch Autos.
In weiser Voraussicht habe ich schnell meine Schuhe gewechselt, meine Klamotten zusammengesucht und mir den Hund geschnappt. Auf halben Weg ist mir aufgefallen, das ich die Mappe mit den Meldeunterlagen im Auto auf der Box habe liegen gelassen. Also wieder zurück und die Unterlagen geholt. Dann schnell in die Richtung, in der ich die Veranstaltung vermutete. Gerade dort angekommen fingen die Bläser an, so dass ich am Rand stehen bleiben musste bis sie fertig waren. Von der darauffolgenden Ansprache habe ich nichts mitbekommen. Auch nicht wohin unsere Gruppe denn wohl gehen muss. Dafür war ich nämlich viel zu weit weg. Schnell gemeldet, mich auch von denen noch mal beruhigen lassen. Die sind gut! Die haben ja auch keinen Stress! Dann den Redner, der auch der Sonderleiter war, das wusste ich aber zu dem Zeitpunkt nicht, gefragt wo ich hin muss. Und dann ging es auch schon los ins Gelände. Wir hatten den weitesten Weg. 15 Minuten Fußmarsch ins Nirgendwo.
Dort angekommen, einen Platz gesucht, meine Sachen abgeladen und dann war ich schon dran. Völlig unvorbereitet bin ich also da in die Aufgabe. Immerhin hatte ich die Jay Jay schon unterwegs ihre Geschäfte verrichten lassen.
Aufgabe 1 Petra Beringer
Wir stehen rechts neben einem Waldweg, etwa 5 Meter von diesem entfernt mit dem Rücken zum Weg. Vor uns ist ein Steiler Hang in 20 Meter Entfernung. Ein Schuss fällt und von oben wird ein Dummy in den Hang geworfen. Wir müssen warten bis es liegen bleibt und drehen uns dann selbständig um 180 Grad um. Es darf dafür ein Kommando gegeben werden. Auf der anderen Seite des Weges liegt ein Dummy neben einer große Baumwurzel, das jetzt beschossen wird. Ohne weitere Freigabe darf ich den Hund Voran schicken. Nach der Abgabe soll ich mich selbständig umdrehen und das Memory vom Hang holen lassen. Abgabe, anleinen, fertig.
Die Aufgabe war klar. Mein Mädel markierte gut und drehte sich dicht am Fuß mit mir um. Ich ließ mir Zeit bis ich sie voran schickte. Jay Jay läuft los und ignorierte den Suchenpfiff völlig. Lief viel zu weit und kam dann irgendwann als sie nicht fündig wurde zu mir zurück. Ich schickte sie ein zweites Mal und noch ein drittes Mal und jedes Mal stand sie dann da und wusste nicht was sie dort sollte. Während sie beim ersten Mal noch in die richtige Richtung lief, nur zu weit, nahm sie die beim zweiten und dritten mal nicht mal mehr richtig an und driftete schon nach ein paar Metern ab. Aber immerhin lief sie nicht an mir vorbei zum Memory! Wenigstens was.
Die Richterin fragte mich dann, ob Jay Jay überhaupt ein Voran kann. Ja kann sie. Vielleicht ist die Aufgabe auch zu schwer meinte sie, sie wolle erst mal den nächsten anschauen und dann evtl. noch umstellen wenn der das auch nicht kann. Und dann fragte sie mich noch ob denn heute morgen schon irgendwas war, weil ich irgendwie gehetzt wirkte. Da habe ich ihr erzählt, das wir gerade erst angekommen sind, vorher so lange im Stau standen usw. usf. Sie hat uns dann zum spazieren gehen und "ankommen" geschickt und dann sollten wir noch mal wieder kommen. Sie fragte dann die Gruppe noch, wer noch im Stau stand und ob die sich bereit fühlten oder auch noch Zeit brauchten. Nachdem die nächste, die auch im Stau stand meinte sie könne jetzt schon und auch ihr Hund das nicht schaffte, stellte die Richterin alle Leute aus dem Stau nach hinten und nahm erst mal die anderen dran.
Ich bin dann mit der Jay Jay erst mal spazieren gegangen, hab sie ein bisschen laufen lasse und dann Fußarbeit mit ihr gemacht. Schließlich haben wir uns einen Augenblick auf unseren Platz gesetzt und als ich der Meinung war wir wären jetzt runter gefahren, sind wir noch einmal angetreten.
Unser zweiter Versuch war dann aber auch sehr Bescheiden. Beim ersten Schuss, als die Markierung fiel, hat mein Mädel schon mal überhaupt nicht aufgepasst und nach hinten zu dem anderen Schützen geschaut. Sie wusste ja bereits das da auch einer ist. Glücklicherweise schaute sie just in dem Moment nach vorne, als ihr Dummy auf den Boden fiel und noch ein Stückchen rollte. Dann Drehung und der zweite Schuss fiel.
Ich drehte mich dieses Mal extra noch ein Stück weiter nach rechts, damit Jay Jay wirklich in die richtige Richtung geht - vorher war sie viel zu weit links. Aber Pustekuchen. Mein Mädel ließ sich nicht schicken. Auch hier brauchte ich mehrere Versuche bis sie in die richtige Richtung ging. Auf Anraten der Richterin habe ich sie dieses Mal nicht mit einem Voran sondern mit Such geschickt. Und endlich ging sie in die richtige Richtung und nahm den Suchenpfiff an und fand auch das Dummy. Nahm es auf, lief damit ein Stück weiter und pinkelte erst mal. Ich gab den Rückrufpfiff und Jay Jay bracht mir das Dummy. DAS hat sie noch NIE gemacht! Nach Abgabe durfte ich sie auf den Hang schicken. Hier ist sie ein kleines Stück zu weit nach oben, drehte aber sofort um, pickte das Dummy und kam schnell damit zu mir zurück.
Die Richterin meinte: "Die verarscht dich. Pass auf sie auf. Das wo sie alleine arbeiten kann, macht ihr Spaß und das macht sie klasse. Aber das wo du ihr was sagst, da meint sie du kannst mich mal. Hat sie dir ganz deutlich gezeigt, als sie mit dem Dummy im Maul pinkeln gegangen ist."
5 Punkte
Ich verstehe es nicht wirklich. Jay Jay geht normalerweise gut voran. Haben wir am Donnerstag auch noch mal ausgiebig geübt und da ist sie immer gut gegangen. Und sie nimmt auch den Suchenpfiff an. Heute nicht. Vielleicht habe ich die Auswirkungen des Morgens auf sie doch unterschätzt. Außerdem wusste sie ja schon wie die erste Aufgabe war und hatte dort bereits zuvor Stress. Das war auf jeden Fall eine Aufgabe wo man den Hund Voran schickt und nicht in die Suche. Das sie das Suchkommando dann angenommen hat bestätigt mich eigentlich in dem Verdacht, dass sie in die Vermeidung gegangen ist. Das sie heute morgen aufgestanden ist um mich den Tag über vorzuführen. Wohl kaum.
Aufgabe 2 Petra Beringer
Treiben an einem hohen Hang von links nach rechts im oberen Drittel des Hanges. Es fallen 10 Dummys. Währenddessen stehen zwei Teams im Abstand von etwa 10 Metern mit ihren unangeleinten Hunden und warten. Auf Anweisung darf Hund Nummer 1 ein Dummy holen. Nach der Abgabe und nachdem der Hund wieder sitzt, darf Hund Nummer 2 ein Dummy holen. Dann wieder Nummer 1 und noch einmal Nummer 2. Insgesamt muss jeder Hund zwei Dummys holen. Hunde anleinen. Fertig.
Bis auf die Tatsache, dass Jay Jay beim zweiten Dummy ewig an einem Farn stand und dort was auch immer machte, war das sehr gut. Entweder hat sie dort irgendwas geschnüffelt, oder aber sie stand (nach Meinung der Richterin) über einem Dummy. Fragt sich nur warum. Denn auch das hat mein Mädel zuvor noch nie gemacht. Die stand noch nie über einem Dummy und hat es nicht aufgenommen. Nur ein einziges Mal stand sie auf einem Hang so lange an einem Busch und kam nicht wieder. Hinterher hatte sich herausgestellt, das das Dummy dort in einer Astgabel festhing und sie es nicht heraus bekam. Auf jeden Fall war der Kopf von ihr die ganze Zeit im Farn verschwunden. Wir werden nie erfahren was sie dort gemacht hat. Fazit der Richterin: "Die verarscht dich! Pass auf sie auf!"
15 Punkte
Dafür das Jay Jay bis dato noch nie ein Treiben gesehen hat und ich auch nicht, war das gut.
Wir sind dann zur nächsten Aufgabe gewandert und haben uns in der Wartezone eingerichtet. Lange mussten wir nicht warten, da waren wir schon dran.
Aufgabe 3 Monika Schoenbach
Hund ableinen und etwa 25 Meter Fußlaufen auf einem Waldweg. Der Richter geht hinter dem Team. An einem Stock anhalten. Die Richterin gibt ein Zeichen und links ertönt eine Entenpfeife und ein Dummy wird über den Waldweg auf die andere Seite geworfen. Danach wird das Dummy von dem Helfer der da steht beschossen und es geht weitere 20 Meter im Fuß bis zu einem weiteren Stock. Dann umdrehen und den Hund zum Dummy schicken. Abgabe, anleinen, fertig.
Jay Jay läuft super mit mir Fuß. Noch bevor ich stehenbleibe ertönte die Pfeife und das Dummy wird geworfen. Dummerweise fällt dieses nur zwei Meter vor uns ins Gras und Jay Jay steht noch neben mir. Als ich nach dem Schuss das Fußkommando gebe, schießt Jay Jay los. Stehen neben mir ist dafür auch die denkbar schlechteste Ausgangsposition. Ich war noch am überlegen ob ich ihr ein Sitzkommando gebe, aber da war es schon zu spät. Ich hätte in diesem Moment mit jedem Kommando das ich gebe das Voranschießen ausgelöst. Dumm gelaufen würde ich mal sagen. Denn auch das ist nicht unsere Baustelle. Wenn ein Hund steady ist, dann ist das Jay Jay. Vor allem weil wir das auch noch mal sehr vertieft haben, da sie das "zucken" angefangen hat. Auf mein zweites Fuß, kommt mein Mädel aber sofort zu mir zurück in die richtige Position und wir gehen weiter Fuß bis zum angegebenen Punkt. Hier drehen wir uns um und ich schicke Jay Jay zum Dummy. Das findet sie schnell und bringt es schnell zu mir. Tolle Abgabe. Anleinen und fertig.
0 Punkte
Fazit der Richterin: Die Fußarbeit in der A lässt sehr zu wünschen übrig. Da müssen wir aber noch dran arbeiten. Sie muss sich setzen wenn ich stehenbleibe.
Ne, unsere Fußarbeit war superklasse! Jay Jay ist phantastisch mitgegangen. Das sie sich nicht gesetzt hat, lag daran das ich ja gar nicht stehengeblieben bin! Und als das Dummy bereits flog und ich dann stehengeblieben bin, hat sie das überhaupt nicht mitbekommen weil sie mit was anderem beschäftigt war.
Aufgab 4 Monika Schoenbach
Eine Aufgabe mit 2 Teams. Wir stehen auf einen Hügel, gegenüber auf einem weitern Hügel stehen die Helfer. Nummer 1 (wir) stehen links ein wenig bergab, Nr. 2 steht rechts dahinter etwas erhöht mit Blick um 90 Grad nach rechts. Beide Hunde sind abgeleint. Schuss und für Nummer 1 fäll ein Dummy und der Hund darf dieses arbeiten. Danach fällt ein Schuss und ein Dummy für Nummer 2 und dieses wird gearbeitet. Platzwechsel und noch einmal dasselbe. Dieses Mal fällt für Nummer 2 das erste Dummy und für Nummer 1 das zweite. Die Hunde die nicht dran sind dürfen nach dem Schuss angeleint werden. Dafür hatte ich überhaupt keine Zeit!
Wir stehen also auf unserem Startpunkt und ein Schuss fällt. Unser erstes Dummy fällt in hohem Bogen ins Tal hinter einen umgestürzten Baum und etwa 1 Meter hohen Tannen direkt neben dem Felsen. Ich schicke Jay Jay, sie findet sofort, nimmt auf, kommt schnell zurück und gibt ab.
Danach fällt der zweite Schuss für den zweiten Hund. Wechsel. Nun kommt erst wieder der andere Hund und dann wir. Unser Schuss fällt, das Dummy fällt in eine kleine Tanne und durch diese hindurch auf die Erde. Die Sicht ist gut. Freigabe.
Ich schicke Jay Jay und sie läuft sicher zum Dummy, nimmt auf und ich hatte das Gefühl ich müsste den Pfiff einsetzten bevor sie dummes Zeug macht, weil sie ein wenig zögerte. Sie kam dann sofort mit dem Dummy zu mir und gab es ordentlich ab. Anleinen Fertig.
18 Punkte
Wir haben dann wieder das Gelände gewechselt und sind zum nächsten Richter gegangen. Gerade dort angekommen, kamen uns auch schon die letzten aus der vorherigen Gruppe entgegen, so dass wir nur kurz warten mussten bevor es dann auch schon in die nächste Aufgabe ging.
Aufgabe 5 Guy Matter
Wir stehen auf einem Feldweg am Waldrand. Recht von uns ist ein abgeerntetes Feld. Links der Wald. Ein Schuss fällt im Wald un ein Dummy wird von dort aufs Feld geworfen. Nach Freigabe wird der Hund geschickt. Während der Hund auf dem Rückweg ist wird an dieselbe Stelle ein weiteres Dummy geworfen, das der Hund danach holen soll.
Nun hatten wir erst mal Zeit bis zur nächsten Aufgabe, die Jay Jay für ein kleines Nickerchen genutzt hat. Irgendwann schoss sie aus dem Tiefschlaf hoch und bellte erschrocken, weil igendwas sich bewegt hatte. Die war wirklich total weg gewesen.
Aufgabe 6 Guy Matter
Suche. Ein relativ kleines Gebiet, das rechts von Laubbäumen begrenzt wurde, vorne und hinten jeweils durch einen hohen Ameisenhaufen und links durch eine gerade Reihe von hohen Kiefern.
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