Samstag, 4. November 2017

Voran im 90-Grad-Winkel

Nachdem der kleine Mann letzten Sonntag beim Training mit der linken Vorderhand weggerutscht ist und sich dadurch einen Wirbel blockiert hat, habe ich ihm eine Woche Ruhe verordnet. Fand er total doof. Ich wollte aber das sich sein Körper anständig erholen kann und deswegen gab es nur einzelne Spaziergänge, ohne toben mit Dottie oder Mama und kein Training. Endlich durfte er dann heute wieder ein paar Dummys holen. Als Mozart gemerkt hat, dass ich Dummys mitnehme, hat er vor Freude Pirouetten in der Luft gedreht. Der hat aber auch eine Power!  


Da der Bub das Voran so schön arbeitet, selbst in schwierigen Situationen, habe ich beschlossen nun damit zu beginnen auf zwei Stellen Voran zu schicken. Wir sind dazu hier in der Nähe auf ein abgeerntetes Maisfeld gegangen, wo ich die Reihen als Leitlinie für Mozart genutzt habe. Wie gewohnt bin ich mit Mozart geradeaus auf den Punkt zugegangen wo ich das Dummy platzieren wollte. Während Mozart sitzen bleiben musste, bin ich zwei Meter weiter gegangen und habe dort das Dummy (D1) abgelegt. Der kleine Mann bleibt prima sitzen und wartet artig bis ich die Leine wieder aufgenommen habe und mit ihm zurück zum Ausgangspunkt gehe. Mozart durfte das Dummy sofort arbeiten. Sobald er zurück war, sind wir gemeinsam im 90-Grad-Winkel zum zweiten Punkt gegangen und haben dort ebenso das Dummy (D2) ausgelegt. Auch dieses Dummy hat Mozart sehr schön gearbeitet. Danach ging es gemeinsam zu D3, welches er holen durfte bevor wir das Dummy (D4) auslegten und arbeiteten.
Er hat das wirklich sehr schön und konzentriert gemacht. Mal schauen, vielleicht traue ich mich beim nächsten Mal beide Dummys auszulegen bevor er das erste arbeiten darf. Wenn wir das an derselben Stelle machen, könnte das schon klappen. Der Bub kann sich sehr gut daran erinnern wo wir gearbeitet haben, denn er geht manchmal gucken ob da vielleicht was liegt wenn wir nur ohne Dummy unterwegs sind.

Ich bin dann mit Mozart weiter gegangen durch das Wäldchen an den Rand des Rübenfeldes. Dort habe ich vor Mozarts Augen ein Dummy reingeworfen. Nur ca. einen halben Meter hinein. Nun musste der Bub Voran durch einen leeren, recht tiefen Graben, bevor er auf der anderen Seite am Rübenfeld ankam. Der Süße ist richtig gerade gelaufen und genau dort angekommen wo er ankommen sollte. Suchenpfiff und die Nase ging sofort runter. Hier musste er nun richtig suchen unter den großen Rübenblättern, was er auch begeistert tat. Sobald er das Dummy gefunden hat kam er durch den Graben zu mir zurück. Wir haben die Übung noch drei weitere Male gemacht und Mozart war voll dabei. Da ich nicht immer so genau werfen kann, dass das Dummy an derselben Stelle landet, musste Mozart wirklich auf den Suchenpfiff hören. Und ich war begeistert wie gut er ihn annimmt. Die Nase ging wirklich genau dann runter sobald der Pfiff ertönte.

Auch mit der Jay Jay habe ich heute wieder ein schönes Training gehabt. Sie durfte in der Woche natürlich auch arbeiten und wir haben weiter an weiten Strecken gearbeitet.  Ebenso heute. Auch mit ihr war ich auf einem Maisfeld, allerdings auf einem anderen, weil das auf dem ich mit Mo war zu klein ist und das andere gestern eingesät wurde. Wir mussten also erst noch ein ganzes Stück laufen. Gemeinsam haben wir 4 Dummys aufs Feld geworfen und sind dann im Fuß 100 Schritte gegangen, bevor mein Mädel das erste Dummy holen durfte. Die Schwierigkeit hier war, dass das Feld mehrere Wellen hat, so dass ich sie teilweise auch nicht wirklich sehen konnte. Als die Maus zurück war, sind wir weitere 100 Schritte gegangen bevor sie das zweite Dummy holen durfte. Nach einer weiteren Fußarbeit auf 300 Schritte ging es dann zum dritten Dummy. Auch hier flitzte das kleine Schwarze in rasendem Tempo in die Ferne.

Dreihundert Schritte! Das ist für meine Maus wirklich sehr, sehr weit und ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass sie so gut raus gegangen ist. Ein Dummy lag da nun noch und ich schickte mein Mädel ein zweites Mal. Jay Jay geht nur ein paar Meter raus, dreht um und kommt zurück. Schnell überlegte ich, ob ich das Vor evtl. wieder zu leise gesagt habe? Ich habe das Kommando und die Art ja umgestellt und seitdem klappt das Einweisen wieder gut. Also setzte ich sie erneut an und sagte das Kommando dieses mal lauter und fordernder. Jay Jay schießt los, bleibt dann aber bei etwa 100 Schritten stehen. Bevor sie umdrehen kann und zu mir zurück kommt, bekommt sie von mir den Sitzpfiff und ich schicke sie ein weiteres Mal voran. Sie reagiert sofort, dreht um und läuft weiter geradeaus. Sie ist gerade mal wieder hinter eine Bodenwelle verschwunden und ich warte darauf dass sie auf der anderen Seite wieder auftaucht. Sie taucht auch auf, nur leider nicht dort wo ich sie vermutete. Mein Mädel hat umgedreht und kam wieder auf mich zu. Da sie erst zwei drittel der Strecke zurückgelegt hatte, stoppte ich sie. Und ich konnte es kaum glauben, mein phantastisches kleines Mädchen hat sich sofort gesetzt! Auf 200 Schritte Entfernung! Kurz habe ich überlegt ob ich sie noch einmal Voran schicke oder ob ich es lasse und sie zurück rufe. Mutig schickte ich sie und konnte es kaum fassen, dass sie tatsächlich sofort umdrehte und die Strecke weiter lief. Sie verschwand wieder hinter der Bodenwelle und kam kurze Zeit darauf auf der anderen Seite wieder zum Vorschein. Nun noch ein Stück und Suchenpfiff. Jay Jay pickt, dreht um und kommt zurück geflitzt! Ich hab gejubelt! Das war wirklich phantastisch! Stoppen und schicken auf so weite Entfernung - ich kann es noch immer nicht glauben das das geklappt hat.

Zur Belohnung, außer natürlich das obligatorische Dosenfutter, sind wir auf die andere Seite gegangen in ein kleines Wäldchen. Dort musste Jay Jay abliegen, während ich am Hang für sie eine Suche auslegte. Dort konnte sie noch mal so richtig schön flitzen und alles geben. Hat sie ganz prima gemacht und alle 4 Dummys schnell reingebracht.

Gemeinsam sind wir dann Richtung nachhause gegangen, machten aber noch einen kleinen Umweg um über das Maisfeld um uns eine Stelle anzuschauen an der wir demnächst dann trainieren wollen. Da können wir immer nur im Winter nach der Ernte hin. Zwischen drei Maisfeldern liegt eine kleine, etwas erhöhte "Insel" mit einem Baum drauf. Hier kann man wunderbar von allen Seiten schicken. Bevor ich da allerdings Training plane, muss ich wissen wie es da hinten aussieht. Durch den ganzen Regen sind einige Felder hier wirklich nicht begehbar, weil sich die Erntefahrzeuge festgefahren haben und tiefe Spuren hinterlassen haben. Aber dort ist alles bestens und ich freue mich schon darauf den Bereich wieder nutzen zu können.



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