Samstag, 8. Februar 2014

Mediterraneo

Zur Welpenstunde am Mittwoch hatte ich nun das erste Mal die Leberwursttube mit. Und das ging schon viel, viel besser! Dieses Mal haben wir uns wieder auf dem Platz getroffen. Zuerst standen wir im Kreis und es wurden einige Fragen der Besitzer beantwortet. Währenddessen habe ich schon mal die Jay Jay für artiges Verhalten bestätigt. Da der Hundeplatz ja ein wenig größer ist als die Parkplätze auf denen wir uns "draußen" treffen, konnte ich auch weit genug von den anderen Welpen weggehen. Und ich habe es geschafft, dass nicht ein einziger auf der Jay Jay saß. Ab und an ist aber auch meine Maus voll in die Leine gesprungen weil sie zu den anderen hinwollte. Und das natürlich in üblicher Labrador-Manier: Man sitze oder stehe einfach so in der Gegend rum und plötzlich springt man mit allen Vieren und aller Kraft nach vorne ins Ende der Leine. Natürlich völlig ohne jede Vorwarnung. Wie gut, dass die Maus erst 11 kg hat.

Als erste Übung sollten wir dann auch an lockerer Leine laufen. Mönsch hab ich da wieder geschwitzt! Es war zwar ein wenig besser als letzte Woche, aber so richtig zufrieden bin ich damit nicht wirklich gewesen. Naja, wir üben weiter. Igendwann wird's schon klappen.

Danach sollten wir mit unseren Hunden spielen. Zuerst wurde gezeigt wie es aussehen könnte und dann sollten wir das probieren. Ich hab ja mit Jay Jay zuhause und auch unterwegs bereits gezergelt, aber da hatte ich natürlich nie die Leberwurst dabei. Mit nicht so großen Erwartungen bin ich also ans Werk gegangen. Und sieh mal da, Fräulein Jay Jay hat richtig gut mit mir gespielt! Ich bin dabei dann aber nur ganz vorsichtig gewesen, wegen ihres Zahnwechsels und habe nur ein paar kleine Einheiten gemacht. Danach dann weiter daran geclickt, dass sie zuschauen kann wie die anderen Hundis spielen. Wir haben dann später noch eine zweite Runde mit den Hunden gespielt und auch da hat Jay Jay wieder mitgemacht. Allerdings konnte man schon merken, dass es ihr nicht ganz so gut gefiel. Deshalb habe ich dann lieber aufgehört bevor sie die Lust dazu verliert. Sie soll ja nicht lernen, dass ihr die Zähne rausfallen wenn sie mit Frauchen zergelt.

Die nächste Übung war dann das freundliche Begrüßen anderer "großer" Hunde. Zu diesem Zweck hat unser Trainer seinen Sheltie geholt, der den Welpen sehr deutlich zeigt wann sie höflich und wann sie unhöflich sind. Für uns war das echt klasse, denn bei großen Hunden backt die Jay Jay von allein kleine Brötchen, bei kleinen hüpft sie drauf. Und so musste sie dann lernen, dass man den Sheltie auch dann nicht anspringen darf, wenn man ihm vorher bereits freundlich Hallo gesagt hat. Jay Jay hat die Rüge locker weggesteckt und danach dann höflich weiter Kontakt aufgenommen. Der kleine Welpe, der auch immer auf Jay Jay draufgesprungen ist, hat das natürlich auch bei Sheltie gemacht und sich bösen Ärger eingebrockt. Die Kleine hat geschrien wie am Spieß und konnte sich überhaupt nicht wieder beruhigen! Die fiepte noch hysterisch, als Sheltie schon lange woanders war. Und der hat ihr überhaupt nix getan, sondern nur deutlich knurrend erklärt, dass das so nicht geht. Das hat Jay Jay ja am Anfang auch getan, wenn Aiden ihr Bescheid gegeben hat. Das hörte sich jedes Mal so an, als wenn er sie fressen wollte. Kleine Schauspieler sind das! Ín der zweiten Runde hatte Jay Jay schon gelernt, dass man dem Sheltie auf jeden Fall frendlich und mit allen vier Füßen auf der Erde begegnen sollte. Und hat sich vorsichtig genähert und bei kleinsten Anzeichen sofort den Rückzug angetreten. Braves Mädchen!

Zum Schluss kam dann noch mal das Abrufen. Dieses Mal wieder an einem Hund vorbei (Sheltie) und in die Gruppe zurück. Das hat Jay Jay total klasse gemacht, ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie zu der kleinen Deutsch-Kurzhaar-Hündin hinläuft, die neben uns stand. Aber sie ist beide Male sofort zu mir gekommen!


Am Donnerstag konnte ich dann auch endlich mal wieder richtig gut mit der Jay Jay üben. Endlich ist das letzte Eis hier weggetaut, so dass man draußen auch wieder aktiver sein kann. Und so habe ich die Maus am Vormittag zuerst mal mit hinaus genommen zum Holz-Stapeln und dabei einige Übungen mit ihr gemacht. Zum Einen ein paar Dummys geworfen - und weil Madame es im Moment mit dem Zurückkommen ja nicht so hat, habe ich ihr ein zweites zum Tausch angeboten. Das hat super geklappt! Sie muss nun auch schon warten bis das Dummy gefallen ist und ich sie freigebe. Am Anfang durfte sie ja einfach so hinterherspringen. Auch das macht sie klasse und kann sich recht gut beherrschen. Wegen des Zahnwechsels habe ich nicht so viel gemacht.

Während ich also Holz stapelte, durfte die Jay Jay einfach so auf der Wiese rumlaufen und "ihr Ding" machen. Sie hat natürlich alles untersucht, zwischendrin ein Stück Holz geklaut und sich jede Ecke angeschaut. Immer dann wenn sie entweder gerade nicht zu sehen oder aber gerade weit weg und beschäftigt war, habe ich sie gerufen. Sobald sie sich in Bewegung gesetzt hat gabs den Click und dann konnte sie garnicht schnell genug zu mir kommen, denn ich hatte ihr Frühstück in der Tasche. Was so kleine Details doch den Rückruf fördern.

Am Nachmittag sind wir dann noch ein bisschen an lockerer Leine spazieren gegangen. Hier wo sie sich bereits auskennt und wo wenig Ablenkung ist klappt das viel, viel besser! Den Rückweg durfte sie dann wieder frei laufen und ich habe erneut den Rückruf trainiert. Und auch dieses Mal ist sie sofort gekommen und hat ihre Belohnung bekommen. Bei uns vor der Haustüre stand gerade unser Nachbar mit seinem kleinen Sohn und Jay Jay lief natürlich hin. Sie hat doch tatsächlich die Füße unten gelassen! Aber was mich noch viel mehr gefreut hat: Ich habe sie gerufen und sie ist SOFORT umgedreht und zu mir zurück gekommen!



Heute Nachmittag sind wir mit der kleinen Jay Jay noch mal nach Bremerhaven ins Columbuscenter gefahren. Dieses Mal haben wir die Tiefgarage genutzt, weil der Parkplatz auf den wir sonst immer fahren leider zur Zeit geschlossen ist. So was ist natürlich blöd, weil Welpen ja eigentlich immer noch mal ein Pipi machen müssen bevor es richtig los geht. Und so habe ich dann zu der Motte auch gesagt, sie möge doch bitte ihre Blase entleeren solange wir noch im Parkhaus sind. Nix. In Gebäuden kann man nicht Pipi machen! Naja, dann halt nicht, müssen wir also riskieren, dass sie oben ins Center macht. Anders komm ich da ja nicht raus.

Also bin ich mit der Kleinen durch das Parkhaus zum Treppenhaus gegangen und habe mir kurzfristig überlegt doch gleich noch mal den Fahrstuhl zu üben. War überhaupt kein Problem. Die Minimoy ist da locker reingelaufen als hätte sie nie was anderes getan. Und genau so locker ist sie auch wieder aus dem Fahrstuhl raus. Dann wurde es aber doch ein wenig schwieriger. Ich wollte möglichst auf direktem Weg mit ihr nach draußen. Doch so direkt war der Weg dann doch nicht, denn wir hatten gut damit zu tun dass die Maus nicht jeden Passanten begrüßt. Damit das ganze schneller geht, habe ich sie dann auf den Arm genommen und bin mit ihr die Rolltreppe runter gefahren. Unten musste sie dann aber die letzten Meter wieder laufen. Draußen angekommen, schnell über den Vorplatz und auf die nächste Grünfläche und da konnte die kleine Maus sich aber ganz fix hinsetzen. Da es hier heute echt ekeliges Wetter ist, schnell wieder zurück ins Center.

Nun hatten wir Zeit und sind in aller Ruhe den Weg zurück gegangen. Die Rolltreppe habe ich sie natürlich wieder auf den Arm genommen. Oben kam uns ein Flat entgegen, den hat Jay Jay aber gar nicht gesehen. Der Flat allerdings ging zwar ordentlich neben seinen Leuten, hat aber noch lange zurückgeblickt. Heute ging es dann über die große, überdachte Brücke ins Mediterraneo. Die Brücke war der Maus ziemlich unheimlich und so haben wir auch sehr, sehr lange gebraucht bis wir diese passiert hatten. Auf der anderen Seite, dann wieder Rolltreppenfahrt auf dem Arm. Das macht sie immer klasse und lässt sich richtig fallen wenn sie getragen wird. Jay Jay hängt dann immer wie ein Schluck Wasser in der Kurve auf meinem Arm und lässt dabei auch oft den Kopf nach hinten runterhängen.

Wir sind dann langsam einmal durchs gesamte Mediterraneo gelaufen. Jay Jay war beeindruckt! Aber wohl nicht so sehr von dem Bauwerk als von all den anderen Eindrücken. Mittlerweile konnte ich sie auch gut für das Nichtbeachten der Passanten bestätigen. Nach nicht einmal der Hälfte kam dann ein kleiner Hund mit seinen Besitzern aus einem der Läden und logischerweise direkt zu uns. Den hatte Jay Jay natürlich sofort entdeckt und ich war mal gespannt wie sie reagieren würde. Und oh Wunder! Das Mädchen hat ihre Pfoten unten gelassen! Natürlich habe ich sie auch gesichert, damit sie die Begrüßung ordentlich vornimmt. Sie hat das ganz toll gemacht, hat den Hund beschnüffelt und sich auch beschnüffeln lassen ohne großes gezappel und ohne die Pfoten dabei hochzunehmen. Ein, zwei Mal ist sie auch ein wenig zurückgewichen und hat die leisen Zeichen des anderen gut beachtet, wenn sie doch ein wenig zu aufdringlich war. So genau kann ich es nicht sagen, aber mir war so als wäre das schon ein etwas älteres Exemplar gewesen.

Dann sind wir weiter gegangen und ich habe ihr viel Zeit gelassen die ganzen Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Hier war zum Glück nicht so viel los wie drüben im Columbuscenter. Als wir die Hälfte des Weges geschafft hatten, war es als wenn ein Schalter umgelegt wird: Jay Jay wurde zusehends ruhiger und man konnte ihr ansehen, dass sie fertisch ist. Und so lief der Rest des Weges dann richtig gut und wir haben ausgiebig an der Leinenführigkeit arbeiten können. Hab ich vorher auch, nur sind wir da nicht voran gekommen.

Wir haben dann auch ein Bild gemacht, zum Beweis, dass die kleine Maus auch gaaaaaaaaaaaaaanz artig und vorbildlich sitzenbleiben kann.

 
 
 
Die Rolltreppe haben wir natürlich wieder per Jay Jay-Lift absolviert und ich glaube ihr hätte es gut gefallen, wenn ich sie nun bis zum Auto getragen hätte. Aber nix da, sie musste die Brücke noch einmal passieren. Dieses Mal auch flotteren Schrittes. Nur diese komische silberne Gestalt die da auf einem Schemel hockte, die fand sie überhaupt nicht gut und hat einen großen Sicherheitsbogen gemacht.

Da der Parkscheinautomat sich im Treppehaus befindet, habe ich Jay Jay dann durchs Treppenhaus nach unten getragen. Laufen wäre sowieso nicht gewesen, denn das laut hallende, zugige und ungemütliche Treppenhaus fand sie nur gruselig und wollte da am liebsten sofort wieder raus.

Im Auto angekommen ist die Maus in ihrer Box gleich umgefallen und hat auch zuhause noch ordentlich lange geschlafen. Alles in allem war die Leinenführigkeit heute aber schon deutlich besser. Trotzdem müssen wir da die nächste Zeit noch gewaltig dran üben.


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