Donnerstag ging es los und heute sind wir wieder gekommen.
Mitgenommen hatte ich außer Mozart noch die Dottie. Ich war im Vorfeld wirklich
lange am überlegen in welcher Konstellation wir fahren und habe mich
letztendlich für die beiden entschieden. Mozart deshalb, weil ich meinem Mann
keine drei Welpen zumuten wollte und Dottie, weil ich wollte das sie sich ein
bisschen mehr an den kleinen Mann gewöhnt und ihn akzeptiert. Eigentlich wollte
ich auch noch Aiden mitgenommen haben, hatte mich aber doch dagegen entschieden
um die beiden in ihrer "Findung" nicht zu stören. Zum Glück! Für ihn wäre das
Seminar dieses mal nicht gut gewesen, es war einfach viel zu warm und eine
weitere Box hätte ich auch nicht wirklich unterbringen können. Außerdem mussten
wir ständig eine Treppe laufen, was mit zwei Border Collies und einem Welpen der
getragen werden muss auch nicht das einfachste gewesen wäre. So war ich also
froh, dass ich nur die beiden mit hatte. Nachdem ich am Donnerstag im Hotel eingecheckt und mich im Seminarraum eingerichtet hatte, ging es für Dottie und Mozart noch mal kurz Gassi und dann auch schon für den ersten Teil ins Seminar.
Mozart setzte ich in seine Box. Das allererste mal ganz alleine in einer Stoffbox in einem Seminarraum mit vielen fremden Leuten und einer Menge fremder Hunde.
Ich muss wahnsinnig sein.
Bis
zur ersten Pause waren es fast 3 Stunden. Hoffentlich hält er durch und
hoffentlich macht er kein Theater.
Ich hätte mir keine Gedanken zu machen brauchen, Mozart legte
sich hin und verschlief die drei Stunden einfach.
Zur ersten Pause ging es schnell hinunter in den Hof. Wie gut
dass wir geübt haben Pipi auf "Befehl" zu machen. So hat er dann auch genau da
hin gemacht wo ich es gerne wollte. Und schon ging es weiter. Mozart hat sich
vorbildlich benommen. Auch den nächsten Teil des Seminars verschlief er. Zuvor
mussten aber erst noch einige Leute Welpenknuddeln.
Am Abend machten wir dann einen kleinen Spaziergang und dann
ging es ins Hotelzimmer. Mozart marschierte mit Dottie einfach so hinein als hätte er schon hundert mal in einem Hotel übernachtet. Nachdem ich die beiden gefüttert hatte musste der arme Bub schon wieder in die Box - ich hatte nämlich auch Hunger. Mit einem leicht mulmigen Gefühl bin ich ins Restaurant gegangen. Wird er leise sein? Oder schreit er vielleicht das halbe Hotel zusammen? Mit dem essen habe ich mich nicht lange aufgehalten, zu groß war meine Sorge. Und die war völlig unbegründet. Mozart schlief.
Wir
sind dann noch mal raus und haben dann ein wenig gespielt. Schließlich ist der
Bub bei mir im Arm eingeschlafen. 
Kurz vorm Schlafen gehen ging es noch mal kurz nach draußen und dann wieder ins Bett. Glücklicherweise war das Zimmer ohne Teppich. Wenn also etwas daneben geht, wäre es nicht so schlimm. Als mein Wecker dann am nächsten morgen klingelte, war der Bub sooooooooooo glücklich und wusch mir erst einmal ausgiebig das Gesicht.
Und
ich war noch viel glücklicher, denn mein Schatz hat tatsächlich 9 1/2 Stunden
durchgehalten! 


Mutig leinte ich die beiden an und lief über Teppich durchs Hotel bis zur Treppe. Dort nahm ich Mozart auf den Arm um ihn nach unten zu tragen und auch hier hielt der kleine Mann noch durch!
Wahnsinn!
Nachdem die Hunde versorgt waren, war ich dran. Duschen und dann
Frühstück. Die beiden habe ich allein im Zimmer gelassen. Mozart zu seinem
Schutz lieber in der Box. Nicht das Dottie sich genötigt sieht ihn zurechtweisen
zu müssen während ich nicht da bin. Sie ist ja manchmal eine Ziege. Aber auch
hier hätte ich mir überhaupt keine Gedanken zu machen brauchen. Dottie war
nämlich der Meinung sie wäre in den Stehtagen und hat Mozart ordentlich
angebaggert. Man beachte die Rute. 
Dabei hatte ich am Donnerstag extra noch bei meiner Nachbarin nachgefragt ob ihre Rüden eigentlich schon was anzeigen. Nö. Die hatten die Läufigkeit noch nicht mit bekommen. Wirklich klasse, Seminar mit Hündin in den Stehtagen .... Immerhin brauchte ich mir keine Gedanken machen das sie den kleinen Bub anzicken würde. Sie liebt ihn im Moment.

Auch den zweiten Seminartag hat Mozart gut überstanden. Er war vorbildlich und hat nicht ein einziges mal gejammert oder versucht aus der Box zu kommen. In den Pausen haben wir kleine Spaziergänge gemacht und während des Unterrichts bekam er etwas zu knabbern bzw. hat er die Zeit verschlafen.
Er
war völlig entspannt. Auch das gelegentliche Bellen einzelner Hunde hat ihn
völlig kalt gelassen. Am Abend bin ich mit den beiden in den Wald gefahren. Dort konnte Dottie sich ordentlich auspowern und auch Mozart durfte frei laufen. Er blieb die ganze Zeit dicht bei mir. Lief manchmal ein paar Meter vor, drehte dann aber sofort um und kam zu mir zurück um sich sein Leckerchen abzuholen. Das habe ich selbstverständlich sehr gerne bestätigt. Auf einer freien Fläche bekam er dann seine drolligen 5 Minuten und rannte seine Kreise. Aber auch hier hielt er nach jedem kleinen Kreis bei mir an um sich sein Leckerchen zu holen. Das war echt zu witzig wie er da Gas gab, Vollbremsung, Leckerchen schlucken, Vollgas usw. So ausgepowert hatte ich dann auch kein schlechtes Gewissen am Abend wieder alleine zum Essen zu gehen.
Tag drei verlief genauso problemlos. Allerdings machten wir dieses mal unseren Spaziergang direkt vom Hotel aus. Hätte ich mal vorher wissen sollen, das man da so schön laufen kann. Da hätte ich mir eine Fahrt erspart. Wobei es dort im Wald auch sehr schön gewesen ist. Es ging durch den Hotelgarten und dann einen von Apfelbäumen und Pferdeweiden gesäumten Plattenweg entlang.
Weiter einen Feldweg und schon waren wir auch hier im Wald. Ein wunderschöner Wald!
Ich habe mir gewünscht die Jay Jay und die Dummytasche dabei zu
haben. Hier hätte ich sehr gerne ein Training gemacht. Was für eine Gegend!
Leider konnten wir wegen Mozart auch nicht so weit gehen und so ging es bald
wieder zurück. Hier an der Weide schaute Mozart sich die Pferde an und als diese auf uns zu kamen, hat Dottie ihn doch tatsächlich weggedrängt!

Auf einer gemähten Weide konnten die beiden noch ein bisschen schnüffeln und Mozart bekam noch mal seine 5 Minuten.
Aber dann schnüffelte auch er in Ruhe
Wir haben natürlich auch ganz viel praktisch an den Hunden gearbeitet. Hier musste Dottie dann herhalten. Alles theoretisch durchgenommene mussten wir schließlich auch ausprobieren. Dottie ist ja bereits ein alter Seminarhase und hat alles gut mitgemacht.
Hier durften wir ihr Herz nicht nur ertasten, sondern es richtig in der Hand
halten. Eine wunderschöne und ehrfürchtige Erfahrung.
Etwas ganz besonderes und nicht unbedingt
selbstverständlich! Mozart liegt währenddessen ganz gechillt in der Box.
Etwas ganz besonderes und nicht unbedingt
selbstverständlich! Mozart liegt währenddessen ganz gechillt in der Box.Und bevor irgendjemand auf die Idee kommt, er hätte einen ganzen Tag in der Box verbracht: Außer in den Pausen, durfte er auch so mal raus um ein bisschen mit mir oder auch anderen zu kuscheln. Aber er hat tatsächlich fast die ganze Zeit gepennt. Schließlich musste er auch die Eindrücke aus den Pausen verarbeiten.
Behandlung der Pericardbänder
Am Sonntag durfte dann auch Mozart helfen. Er muss sich ja schließlich langsam an sein zukünftiges Leben gewöhnen, in dem er immer wieder mal auch mit zu Seminaren fahren wird und als Übungshund herhalten muss. An ihm haben wir die Thermodiagnostik durchgeführt.
Das hat er ganz prima gemacht und ist dabei ruhig liegen geblieben. Der kleine Bub ist wirklich total gechillt und lässt alles mit sich machen. Egal wohin ich ihn bringe, egal wer ihn anfasst, egal was mit ihm gemacht wird. Er macht es einfach mit. Alles ohne jeglichen Stress.
Und dann ging es wieder nach Hause. Er hat sich natürlich wahnsinnig gefreut Lucy und Thony wieder zu sehen und natürlich Mama!
Einen weiteren Spaziergang brauchten wir dann auch nicht mehr
heute - der wurde durch ordentlich toben ersetzt. Er soll das noch ein wenig
genießen. Am Mittwoch zieht Lucy aus, am Wochenende dann Thony und dann wird
hier das normale Leben beginnen. Einen Test hat mein Kleiner ja bereits
erfolgreich bestanden. Ich mache mir also überhaupt keine Gedanken darum wie es
wird wenn ich arbeite und er in der Zeit warten muss. Das wird er genauso gut
machen wie er es bereits die letzten vier Tage gemacht hat. Ich bin wirklich
froh, dass wir uns für Mozart entschieden haben und ganz mächtig verliebt in
ihn. 
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