Sonntag, 12. Oktober 2014

Obedience-Training mit Jay Jay

Wir haben mal wieder den Sonntag genutzt und ein wenig Obedience trainiert. Begonnen habe ich mit dem Fußlaufen. Vom Vortag ist das trockene Brustfleisch vom Hähnchen übrig geblieben und das konnte ich super für das Training verwenden. Allerdings habe ich schnell festgestellt, das das für Jay Jay viel zu gut ist. Die konnte sich nämlich vor lauter Gier nicht mehr richtig konzentrieren, so dass ich dann doch lieber auf andere Sachen umgestiegen bin. Die beiden anderen haben sich gefreut, so haben sie nämlich mehr bekommen.

Erst einmal Grundstellung. Heute haben wir daran gearbeitet, dass mein Mädel die Grundstellung hält, auch wenn die Ablenkung noch so groß ist. Dazu habe ich ein Leckerchen am Ausgestreckten arm schräg über sie gehalten. Zuerst musste sie dort immer hinschauen. Das arme Mädchen bekommt ja auch nie was zu futten. Aber schon bald hat sie verstanden, dass sie nicht dorthin schauen darf um ans Leckerchen zu kommen. Das fiel ihr aber wirklich sehr, sehr schwer. Egal, da muss sie durch. Wir haben das wieder und wieder geübt, bis es schon recht gut klappte und ich versuchen konnte einen ersten Schritt mit ihr zu machen. Das allerdings funktionierte noch nicht. Da brauchen wir wohl noch ein paar Übungseinheiten bis wir soweit sind. Stattdessen haben wir dann am Einnehmen der Grundstellung gearbeitet. Jay Jay musste immer wieder auf Kommando nachrücken ohne dass ich ihr groß helfe. Das einzige was als Hilfe von mir kam, war dass ich das Leckerchen in der Position gehalten habe wie ich sie im Normalfall füttere beim Fußlaufen. Danach sind wir dann noch ein bisschen richtiges Fuß gelaufen, also mehrere Schritte hintereinander. Und da fiel mir dann auch auf, dass wir wirklich sehr dringend an der Kopfposition arbeiten müssen. Durchs Dummytraining hat sie sich doch schon sehr angewöhnt nach vorne zu schauen. Wie gut, dass ich vor kurzem doch beschlossen habe, dass ich fürs Fußlaufen zwei verschiedene Kommandos nehme.

Als nächstes haben wir uns dann mit der Distanzkontrolle beschäftigt. Mein Mädel muss ja in den beiden ersten Klassen nur vom Platz ins Sitz und wieder ins Platz, aber trotzdem habe ich auch das Steh schon mit eingebaut. Allerdings alles einzeln. Zuerst also das Ankündigungswort und dann die Grundstellung. Nun kam das Kommando Platz und Jay Jay hat sich mit meiner Hilfe schnell hingeschmissen. Meine Hilfe deshalb, weil ich möchte, dass sie das von Anfang an richtig schnell macht und sich nicht langsam niederlässt. Danach habe ich mich vor sie gestellt und sie ebenfalls mit einem Leckerchen vor der Nase nach dem Kommando schnell ins Sitz hochgezogen. Hat sie prima gemacht und ist schön schnell in die Position gesprungen. Damit sie nicht auf die Idee kommt vorzuarbeiten, gab es dann für jede Position auch immer noch ein paar Clicks und Leckerchen, während ich auch immer mal ein paar Schritte von ihr weggegangen bin. Und weil mir das noch nicht reicht, habe ich dann auch noch versucht sie mit der Leberwursttube aus der Position zu locken. War gar nicht so schwer sie dazu zu verführen. Dumm nur, dass es dafür dann das Schadewort gab und keine Belohnung. Das hat sie dann aber sehr schnell begriffen und sich nicht einen Millimeter bewegt, egal was ich da rumgehampelt bin. Feines Mädchen!

Nachdem wir ordentlich an diesen beiden Positionen gearbeitet haben, kam der Wechsel vom Sitz zum Steh dran. Brauche ich ja auch für das Stehen und Betasten. Und so habe ich mein Mädel aus dem Sitz nach vorne ins Steh gezogen und danach dann wieder zurück ins rückwärtige Sitz. Dabei hab ich natürlich aufgepasst, dass sie die Übung ganz ordentlich ohne die Pfoten hinten zu bewegen macht. Klappte echt gut. Jay Jay hat sehr konzentriert mitgearbeitet. Und das, obwohl von hinten Spaziergänger mit einer braunen Labbi-Hündin ankamen. Erst als sie fast bei uns waren, hat Jay Jay es nicht mehr ausgehalten und ist doch losgelaufen. Natürlich habe ich sie sofort zurückgerufen und sie ist tatsächlich gekommen. Obwohl ja nun eindeutig sichtbar war, dass wir üben, fragen die Leute sagen die Leute doch: Wir können unsere auch eben ableinen, dann können die spielen. Ich habe dann ganz freundlich erklärt, dass mein Mädchen jetzt am Arbeiten ist und während der Arbeit nicht gespielt wird. Und wenn ich sie nun spielen lassen würde, dann würde ich sie ja auch noch dafür belohnen, dass sie eben abgehauen ist. Das haben sie dann auch eingesehen und sind wieder von dannen gezogen.

Weiter ging es mit dem Sitz - Steh - Sitz. Auch hier habe ich dann natürlich versucht sie aus der Position herauszulocken. Und wieder ist mein Mädel drauf reingefallen. Macht nix, denn aus Fehlern lernt Hund.

Als dritte Übung haben wir uns das Apportieren vorgenommen. In der Beginnerklasse muss Jay Jay in der Grundstellung neben mir sitzen. Dann gibt es ein Bleib-Kommando und ich verlasse sie nach vorne um mich fünf Meter entfernt von ihr aufzustellen. Irgendwo zwischen uns muss ich auf dem Weg zu meinem Platz das Apportel hinlegen. Danach bekommt Jay Jay dann das Kommando zum Apportieren, muss das Apportel aufnehmen und in den Vorsitz oder die Grundstellung kommen. Sollte nicht so schwer sein für einen Labrador, der ja auch bereits Erfahrungen im Dummytraining gesammelt hat. Aber zuerst einmal müssen wir natürlich das Halten und Aufnehmen des Apportels üben. Ich hatte ihr das zwar schon mal zum Halten gegeben, das heißt aber noch lange nicht, das sie es auch jetzt noch tut. Hat sie aber. Ich konnte ihr das Apportel hinhalten, sie hat es sofort genommen und ist damit artig sitzengeblieben bzw. mit mir nach Aufforderung mitgekommen oder auch in den Vorsitz gekommen. Soweit also alles ganz easy.





Deshalb haben wir uns dann dem schwierigeren Teil der Aufgabe zugewendet. Das Aufheben des Apportels. Naja, aufheben allein ist nicht so schwierig. Eher das richtige Aufheben. Aber mein Mädel hat das dann doch recht schnell verstanden, dank der Leberwurstube, dass man es mittig aufnehmen muss um zum Erfolg zu kommen. Und ganz schnell hat sie es nur noch richtig gebracht. Und natürlich schnell. Und dann war es soweit, wir haben das allererste Mal die komplette Übung durchgespielt. Ich war gespannt. Jay Jay in der Grundstellung, Bleib. Ich verlasse den Hund, lege das Apportel drei Schritte weiter auf die Erde, stelle mich fünf Meter von ihr Entfernt gegenüber auf. Warte einen Moment und dann kommt das Kommando zu Apportieren. Jay Jay läuft los, nimmt das Apportel mittig auf, kommt schnell zu mir, sitzt vor und wartet bis sie das Kommando zum ausgeben bekommt. Das wars. Fertig. Echt cool! Wenn ich daran denke was das mit Dottie für ein Theater war (und auch noch ist!)


Zum Schluss haben wir dann noch die Box gemacht. Teller rein, Leckerchen drauf und die Jay Jay an der Leberwursttube lutschend mit aus der Box rausgenommen. Einige Meter davor Aufstellung und Jay Jay erst einmal festgehalten. Ich habe echt keine Ahnung, wieso so ein popeliges, klitzekleines Leckerchen soooooooo zieht. Tut es aber. Und das obwohl ich die Leberwursttube in der Hand hatte. Aber zu mindestens führt das dazu, dass Jay Jay in einer Affengeschwindigkeit in die Box läuft. Click! Und dann das Leckerchen vom Teller genommen. Platz! Und die Jay Jay legt sich. Click! Schnell zur Box gelaufen und Jay Jay im liegen aus der Leberwursttube belohnt. Wir haben die Übung dann noch einige Male wiederholt und dabei den Abstand immer vergrößert. Da das so gut lief, habe ich die Box dann auch noch von einer anderen Seite aus gemacht und auch hier lief Jay Jay sofort hin.

Das reichte dann für das kleine Mädchen auch an Training.

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