Wir haben mal wieder den Sonntag genutzt und ein wenig Obedience
trainiert. Begonnen habe ich mit dem Fußlaufen. Vom Vortag ist das trockene
Brustfleisch vom Hähnchen übrig geblieben und das konnte ich super für das
Training verwenden. Allerdings habe ich schnell festgestellt, das das für Jay
Jay viel zu gut ist. Die konnte
sich nämlich vor lauter Gier nicht mehr richtig konzentrieren, so dass ich dann
doch lieber auf andere Sachen umgestiegen bin. Die beiden anderen haben sich
gefreut, so haben sie nämlich mehr bekommen.
Erst einmal
Grundstellung. Heute haben wir daran gearbeitet, dass mein Mädel die
Grundstellung hält, auch wenn die Ablenkung noch so groß ist. Dazu habe ich ein
Leckerchen am Ausgestreckten arm schräg über sie gehalten. Zuerst musste sie
dort immer hinschauen. Das arme Mädchen bekommt ja auch nie was zu futten. Aber schon bald hat
sie verstanden, dass sie nicht dorthin schauen darf um ans Leckerchen zu kommen.
Das fiel ihr aber wirklich sehr, sehr schwer. Egal, da muss sie durch. Wir haben
das wieder und wieder geübt, bis es schon recht gut klappte und ich versuchen
konnte einen ersten Schritt mit ihr zu machen. Das allerdings funktionierte noch
nicht. Da brauchen wir wohl noch ein paar Übungseinheiten bis wir soweit sind.
Stattdessen haben wir dann am Einnehmen der Grundstellung gearbeitet. Jay Jay
musste immer wieder auf Kommando nachrücken ohne dass ich ihr groß helfe. Das
einzige was als Hilfe von mir kam, war dass ich das Leckerchen in der Position
gehalten habe wie ich sie im Normalfall füttere beim Fußlaufen. Danach sind wir
dann noch ein bisschen richtiges Fuß gelaufen, also mehrere Schritte
hintereinander. Und da fiel mir dann auch auf, dass wir wirklich sehr dringend
an der Kopfposition arbeiten müssen. Durchs Dummytraining hat sie sich doch
schon sehr angewöhnt nach vorne zu schauen. Wie gut, dass ich vor kurzem doch
beschlossen habe, dass ich fürs Fußlaufen zwei verschiedene Kommandos nehme.
Als nächstes haben wir uns dann mit der Distanzkontrolle beschäftigt.
Mein Mädel muss ja in den beiden ersten Klassen nur vom Platz ins Sitz und
wieder ins Platz, aber trotzdem habe ich auch das Steh schon mit eingebaut.
Allerdings alles einzeln. Zuerst also das Ankündigungswort und dann die
Grundstellung. Nun kam das Kommando Platz und Jay Jay hat sich mit meiner Hilfe
schnell hingeschmissen. Meine Hilfe deshalb, weil ich möchte, dass sie das von
Anfang an richtig schnell macht und sich nicht langsam niederlässt. Danach
habe ich mich vor sie gestellt und sie ebenfalls mit einem Leckerchen vor der
Nase nach dem Kommando schnell ins Sitz hochgezogen. Hat sie prima gemacht und
ist schön schnell in die Position gesprungen.
Damit sie nicht auf die Idee kommt vorzuarbeiten, gab es dann für jede Position
auch immer noch ein paar Clicks und Leckerchen, während ich auch immer mal ein
paar Schritte von ihr weggegangen bin. Und weil mir das noch nicht reicht, habe
ich dann auch noch versucht sie mit der Leberwursttube aus der Position zu
locken. War gar nicht so schwer sie dazu zu verführen. Dumm nur, dass
es dafür dann das Schadewort gab und keine Belohnung. Das hat sie dann
aber sehr schnell begriffen und sich nicht einen Millimeter bewegt, egal was ich
da rumgehampelt bin. Feines Mädchen!
Nachdem wir ordentlich an diesen beiden Positionen gearbeitet haben, kam
der Wechsel vom Sitz zum Steh dran. Brauche ich ja auch für das Stehen und
Betasten. Und so habe ich mein Mädel aus dem Sitz nach vorne ins Steh gezogen
und danach dann wieder zurück ins rückwärtige Sitz. Dabei hab ich natürlich
aufgepasst, dass sie die Übung ganz ordentlich ohne die Pfoten hinten zu bewegen
macht. Klappte echt gut. Jay Jay hat sehr
konzentriert mitgearbeitet. Und das, obwohl von hinten Spaziergänger mit einer
braunen Labbi-Hündin ankamen. Erst als sie fast bei uns waren, hat Jay Jay es
nicht mehr ausgehalten und ist doch losgelaufen. Natürlich habe ich sie sofort
zurückgerufen und sie ist tatsächlich gekommen. Obwohl ja nun eindeutig sichtbar
war, dass wir üben, fragen die Leute sagen die Leute doch: Wir können unsere
auch eben ableinen, dann können die spielen. Ich habe dann
ganz freundlich erklärt, dass mein Mädchen jetzt am Arbeiten ist und während der
Arbeit nicht gespielt wird. Und wenn ich sie nun spielen lassen würde, dann
würde ich sie ja auch noch dafür belohnen, dass sie eben abgehauen ist. Das
haben sie dann auch eingesehen und sind wieder von dannen gezogen.
Weiter ging es mit dem Sitz - Steh - Sitz. Auch hier habe ich dann
natürlich versucht sie aus der Position herauszulocken. Und wieder ist mein
Mädel drauf reingefallen. Macht nix,
denn aus Fehlern lernt Hund.
Als dritte Übung haben wir uns das
Apportieren vorgenommen. In der Beginnerklasse muss Jay Jay in der Grundstellung
neben mir sitzen. Dann gibt es ein Bleib-Kommando und ich verlasse sie nach
vorne um mich fünf Meter entfernt von ihr aufzustellen. Irgendwo zwischen uns
muss ich auf dem Weg zu meinem Platz das Apportel hinlegen. Danach bekommt Jay
Jay dann das Kommando zum Apportieren, muss das Apportel aufnehmen und in den
Vorsitz oder die Grundstellung kommen. Sollte nicht so schwer sein für einen
Labrador, der ja auch bereits Erfahrungen im Dummytraining gesammelt hat. Aber
zuerst einmal müssen wir natürlich das Halten und Aufnehmen des Apportels üben.
Ich hatte ihr das zwar schon mal zum Halten gegeben, das heißt aber noch lange
nicht, das sie es auch jetzt noch tut. Hat sie aber. Ich konnte ihr das
Apportel hinhalten, sie hat es sofort genommen und ist damit artig
sitzengeblieben bzw. mit mir nach Aufforderung mitgekommen oder auch in den
Vorsitz gekommen. Soweit also alles ganz easy.
Deshalb haben wir uns dann dem schwierigeren Teil der Aufgabe zugewendet. Das
Aufheben des Apportels. Naja, aufheben
allein ist nicht so schwierig. Eher das richtige Aufheben. Aber mein Mädel hat
das dann doch recht schnell verstanden, dank der Leberwurstube, dass man es
mittig aufnehmen muss um zum Erfolg zu kommen. Und ganz schnell hat sie es nur
noch richtig gebracht. Und natürlich
schnell. Und dann war es
soweit, wir haben das allererste Mal die komplette Übung durchgespielt. Ich war
gespannt. Jay Jay in der Grundstellung, Bleib. Ich verlasse den Hund, lege das
Apportel drei Schritte weiter auf die Erde, stelle mich fünf Meter von ihr
Entfernt gegenüber auf. Warte einen Moment und dann kommt das Kommando zu
Apportieren. Jay Jay läuft los, nimmt das Apportel mittig auf, kommt schnell zu
mir, sitzt vor und wartet bis sie das Kommando zum ausgeben bekommt. Das wars.
Fertig. Echt cool!
Wenn ich daran denke was das mit Dottie für ein Theater war (und auch noch
ist!)
Zum Schluss haben wir dann noch die Box gemacht. Teller rein,
Leckerchen drauf und die Jay Jay an der Leberwursttube lutschend mit aus der Box
rausgenommen. Einige Meter davor
Aufstellung und Jay Jay erst einmal festgehalten. Ich habe echt keine Ahnung,
wieso so ein popeliges, klitzekleines Leckerchen soooooooo zieht. Tut es aber.
Und das obwohl ich
die Leberwursttube in der Hand hatte. Aber zu mindestens führt das dazu, dass
Jay Jay in einer Affengeschwindigkeit in die Box läuft. Click! Und dann
das Leckerchen vom Teller genommen. Platz! Und die Jay Jay legt sich. Click!
Schnell zur Box gelaufen und Jay Jay im liegen aus der Leberwursttube belohnt.
Wir haben die Übung dann noch einige Male wiederholt und dabei den Abstand immer
vergrößert. Da das so gut lief, habe ich die Box dann auch noch von einer
anderen Seite aus gemacht und auch hier lief Jay Jay sofort hin.
Das reichte
dann für das kleine Mädchen auch an Training.
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